Die zurückliegenden Monate waren stürmische Zeiten für Eltern und Beschäftigte der Kita Regenbogenland. Personalausfälle, Kündigungen, Leitungsneubesetzung, Interimsleitung – es war wahrlich kein ruhiges Gewässer, in dem sich die Kita bewegte. Das soll nun der Vergangenheit angehören. Mit Wolfgang Reiter und Steffen Herrmann hat das neue Leitungsteam seine Arbeit aufgenommen. Weitere Personalstellen bieten ihnen Unterstützung. „Wir sind auf einem guten Weg“, war sich daher Bürgermeister Jürgen Kirchner bei der Vorstellung der neuen Kräfte sicher.
Erfahrung haben sowohl Wolfgang Reiter wie Steffen Herrmann. Sie kennen beide die Leitungsarbeit, haben mit ihrem neuen Einsatzort in der Kita Regenbogenland beide bewusst den Schritt zurück zur Arbeit mit dem Kind gewählt. Reiter, der seit 1. April die Leitung innehat, war zuletzt im Bereich der pädagogischen Fachberatung tätig. Sein Stellvertreter Herrmann, der bereits seit 1. März beschäftigt ist, in der Kita-Leitung. Ein Grund, der sie zum Wechsel bewogen hat, waren die Voraussetzungen, die die Stadt geschaffen hat. Mit Sarah Huck steht ihnen seitens der Verwaltung eine Fachberaterin und zugleich Ansprechpartnerin zur Seite. Sie ist zuständig für alle pädagogischen Einrichtungen und Angebote in Hemsbach, die Schnittstelle also. „Es gibt eine gute Grundlage, um die Qualität weiter auszubauen“, war sie überzeugt. Um das zu erreichen, gibt es derzeit wöchentlich einen Jour fixe. „So können wir relativ schnell Herausforderungen erkennen“, erklärte Fachbereichsleiter Tobias Schork den Ansatz. In der Kita selbst ist es Anja Schöbel, die Reiter und Herrmann den Rücken freihält. Sie ist als Verwaltungsfachkraft zuständig für die Büroorganisation in der Kita. Das scheint fast überfällig bei 33 Fachkräften und maximal 155 Kita-Plätzen. „Es gab ein Grundgerüst, mit dem wir nun gut arbeiten“, verwies Schöbel darauf, dass sie nicht bei null beginnen musste.
Die Stellen von Sarah Huck und Anja Schöbel hatte der Gemeinderat freigegeben, und damit offensichtlich für ein attraktives Arbeitsumfeld gesorgt. „Es ist eine Stellenmehrung und mehr Geld, aber das ist gut investiert“, war sich Kirchner sicher. Bestätigt wurde er in dieser Ansicht von Reiter. „Es wurde Potenzial geschaffen, mit dem man arbeiten kann“, zeigte der sich überzeugt, während es Herrmann etwas kürzer auf den Punkt brachte: „Super Rahmenbedingungen.“ Dass sie in kein leichtes Klima kommen würden, war beiden klar. „Das kann eine Herausforderung sein“, begründete Reiter seine Entscheidung für das Regenbogenland. Er wolle, so schob er nach, den Gestaltungsspielraum nutzen, der sich durch den Neuanfang biete. „Ich freue mich tierisch, hier Dinge entwickeln zu können“, so der neue Einrichtungsleiter. Dieser Neuanfang wurde auch direkt eingeleitet. „Wir sind im April mit einem Team-Tag gestartet“, erzählte Reiter. Das diente den Kollegen vor allem dazu, das neue Leitungsteam kennenzulernen. Laut Leitungsteam trafen sie dabei neben Unsicherheit auf große Offenheit. Ähnliches Gutes berichtete Herrmann von einer ersten Elternbeiratssitzung zusammen mit der neuen Leitungsebene, die ebenfalls bereits stattgefunden hat. „Das war ein gutes Gespräch und auch positives Feedback“, so Herrmann, der auch die Zusammenarbeit mit den Eltern lobte. „Es ist echt was da“, sprach Reiter von einer produktiven Sitzung.
Mittelfristig will sich das Team der Kita um die Ausrichtung samt Schwerpunkt widmen. „Wir haben eine Vision der Kita Regenbogen 2025“, sagte Wolfgang Reiter. Zunächst ginge es aber darum, zu sammeln und den Bedarf in Bürgerschaft wie auch unter den Eltern abzufragen. Vertrauensbildende Maßnahmen zur Verlässlichkeit, die die holprige Fahrt der Kita in ruhigere Gewässer steuern sollen, wurden indes schon eingeleitet. „Öffnungszeit ist Leitungszeit“, machte Reiter klar, dass entweder er oder Steffen Herrmann in der Zeit von 7 bis 17 Uhr anzutreffen ist. „Es ist immer jemand vor Ort als Ansprechpartner für Kollegen und Eltern“, versprach er. Dass sie beiden – der eine aus Mannheim, der andere aus Ludwigshafen kommend – damit nicht gemeinsam den Arbeitsweg starten können, schien für sie absolut verkraftbar. „Ich höre andere Musik als er“, war Reiter hier durchaus nach Scherzen. Das zeigte ganz am Rande auch, dass das Klima zwischen den beiden stimmt. „Wir haben die Konstellation gefunden, die für diese Einrichtung richtig ist“, war sich daher Jürgen Kirchner sicher. Vielleicht, so der Bürgermeister, habe es dafür auch die Zeit gebraucht, um genau diese Menschen zu finden. (cs)