Nach der Gründung Waldbronns in den Jahren 1971/72 wurde noch für lange Zeit das alte Reichenbacher Wappen, ein weißer Balken auf blauem Grund, für die neue Gesamtgemeinde beibehalten. Rund zehn Jahre später entschied sich die Gemeinde für die Einführung eines neuen Wappens, welches alle drei Ortsteile gleichermaßen repräsentieren sollte. Ein von der Gemeinde entworfenes Wappen wurde an das Generallandesarchiv in Karlsruhe gesendet, jedoch aus heraldischen Gründen abgelehnt. Stattdessen schlug man der Gemeinde Waldbronn einen neuen Entwurf in vier Variationen vor: einmal ein Wappen mit wellenförmigem, einmal mit geradem Schrägbalken. Das Ganze je einmal mit silbernem bzw. goldenem Mond und Pflugschar. Der Balken stammte aus dem Reichenbacher, der Mond aus dem Etzenroter und die Pflugschar aus dem Busenbacher Wappen. So waren nun alle drei ehemaligen Wappen im neuen Wappen gleichrangig vertreten. In einer Abstimmung entschied sich der Gemeinderat schließlich für die Variante mit wellenförmigem Schrägbalken und goldenen Wappenfiguren, unser heutiges Waldbronner Wappen.
Im Laufe dieses Prozesses wurde die Waldbronner Bürgerschaft aktiv miteinbezogen. In einem Rundschreiben wurden den Bürgern die vier Varianten vorgestellt und um ihre Meinung gebeten. Viele Mitbürger machten hiervon Gebrauch und kürten ihren Favoriten. Andere Mitbürger kritisierten, dass vielmehr ein gänzlich neues Wappen geschaffen werden sollte, da die Repräsentation aller Ortsteile nicht mehr zeitgemäß sei. Ein „Bauerndorf hinterm Mond“ verkörpere der Entwurf, urteilte beispielsweise ein Waldbronner Bürger. Andere wiederum, ob jung oder alt, Laien und Profis, nahmen die Aktion zum Anlass, ihre ganz eigenen Wappenkreationen vorzustellen. Bis heute sind viele dieser alternativen Entwürfe, die mal mehr, mal weniger in Betracht gezogen wurden, im Gemeindearchiv vorhanden. Hier zeigen wir den Entwurf, den die Gemeinde Waldbronn an das Generallandesarchiv gesendet hatte. (Text Frank Heinrich)