250 Besucherinnen und Besucher trotzten dem Wetter am Samstagabend der Vorwoche am Basler Tor. „Es ist schön, dass Sie daran geglaubt haben, dass das Konzert bei gutem Wetter stattfinden kann.“ Das sagte der Dirigent der Orchester des Musikforums Durlach, Peter Wüstner. Zu hören war ein breites Repertoire aus Dudelsackmusik, Balladen, Filmmusik, Musicals, Folk-Rock, Flottes und Temperamentvolles, Klänge des Euphoniums, eine Uraufführung und eine Zugabe.
Das Publikum ging begeistert im Rhythmus und Takt mit. Es sang und klatschte. Wie Peter Wüstner sagte, werde alles live gespielt, traditionell und als letztes Konzert vor der Sommerpause. „Wer gestern die Olympiade gesehen hat, hat nur Ton vom Band gehört. Das gibt es hier nicht.“ So kam die sehr beliebte Sommerserenade allseits gut an. Eingangs spielten die Musikerinnen und Musiker die „Highland Cathedral“, die wohl berühmteste Dudelsackmelodie, zu Ehren ihres Orchestermitglieds Pat Barret. Er spielt schon viele Jahre im Musikforum mit.
Balladenartig ging es weiter. Die Bläserphilharmonie spielte „Don’t stop me now.“ Mittels Filmmusik wagte man sich weiter in eine Landschaft in Sedona, die die Weite des Raumes dort beschreibt. Das Lied passend dazu hieß „Sedona“ von Steven Reinecke. „Es klingt ein bisschen nach Durlach: jung, mittelalterlich, traditionell, mit einer wunderschönen Landschaftsebene hin zum Rhein."
„Viele Musicals waren zuerst ein Film, so zum Beispiel bei 'Der König der Löwen'. Hier glänzte Elton John mit seinen vielen bunten Brillen“, so Peter Wüstner. Das Musikforum spielte „The Leon’s King“. Das basiert auf dem Dschungelbuch und wird als Musical schon lange in Köln gespielt, wie Wüstner ergänzend sagte. Eher sanftmelodiös tauchte man weiter ein in die Welt der Musik mit Simon & Garfunkel und „Sound of silence“, Deutsch: Klang der Stille.
Wie man im Weiteren erfuhr, ist „Water Melon man“ von Herbie Hancock „wunderbar für jeden Musiker, weil man so schön improvisieren kann mit dem Solo von Julian, der heute zum ersten Mal mit dabei ist. Super hat er das gemacht“, freute sich Peter Wüstner. Anschließend erfolgte ein flottes und temperamentvolles Stück, die „Farmer’s tuba“. Peter Wüstner erklärte dem Publikum: “Das sind die zwei besten Euphonium-Spieler aus Durlach, Pat Berrit und Kai Richelsen." Auch der Frage, warum das Lied so heißt, wenn es vom Euphonium gespielt wird und im Lied von der Tuba die Rede ist, ging er nach. „Ein Euphonium ist halb so groß und spielt deshalb eine Oktave höher.“
Die angekündigte Uraufführung gestaltete sich als Interpretation von Vangelis „Un aprés-midi“, Deutsch: ein Nachmittag, gespielt von Manfred Oberacker, Kai Richelsen und Pat Berrit am Euphonium. Auch „Sweet Caroline“ und “Chanson d‘ amour", interpretiert von Niklas Ehret. Die geforderte Zugabe gestaltete man gemeinsam mit dem Publikum und spielte „Hey Jude“ von The Beatles.
An diesem Abend spielten die Mitglieder des Musikforums wiederholt für einen guten Zweck, gemäß des Mottos „Musik öffnet die Herzen“. Mit unbegleiteten Kindern haben sie Instrumente gebaut und unterstützen eine Familie in Not. „Wir zahlen die musikalische Ausbildung der Kinder, weil die Eltern das nicht selbst zahlen können - in der Annahme, dass das die Persönlichkeit stärkt und die Musikerinnen und Musiker dadurch gestärkt werden im Leben.“
Am Sonntag, 1. Dezember, um 17 Uhr, findet das nächste Konzert in der Katholischen Kirche in St. Bernhard und Paul statt.
Alle Musiker spielen mehrere Instrumente. Teresa Habura, die heute eingesprungen ist, spielt Querflöte und Schlagzeug. Sie hatte an diesem Abend Schlagzeug gespielt und das musikalische Erlebnis komplementiert. (war)