Es ist kein einfaches Thema, das diese Führung auf dem jüdischen Friedhof in Wankheim am Sonntag, 5. Mai, um 15 Uhr zum Inhalt hat - dem Vortag des Jom ha Shoah. An diesem Tag erinnert Israel offiziell an die jüdischen Opfer der Shoah, aber auch an den jüdischen Widerstand. Mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden wurden ermordet.
Der jüdische Friedhof spiegelt auch die Zeit der nationalsozialistischen Gräuel wider – an einzelnen Grabsteinen und durch den Gedenkstein, den Victor Marx, Überlebender der Shoah, bereits Ende 1946 auf dem Friedhof auf eigene Kosten errichten ließ. Aber auch seit wenigen Wochen durch ein Gedenkbuch vor dem Friedhof, das der Münsinger Künstler Jochen Meyder gestaltet hat und mit dem Lilli-Zapf-Preis ausgezeichnet wurde. Das Team von Kreisarchivar Wolfgang Sannwald hat dazu die Schicksale von 55 Personen über zwei Jahre hinweg anhand von Quellen in deutschen, niederländischen, tschechischen und polnischen Archiven erschlossen. Der Wankheimer Friedhof, das soll ebenfalls angesprochen werden, eröffnet aber genauso Geschichten der Rettung, des Überlebens.
Der jüdische Friedhof ist zwischen 14 und 16 Uhr geöffnet.