Diese Woche stellt sich die 34-jährige Nora Kühnlein den Fragen von Birgit Schillinger vom Freundeskreis. Schon vor ihrer Ausbildung an der Wiesbadener Schule für Schauspiel war sie in der freien Theater Szene in Frankfurt am Main aktiv. Nach ihrem Abschluss 2018 wurde sie mit dem Exzellenzsiegel des Verbands deutschsprachiger privater Schauspielschulen ausgezeichnet. Es hat zwei Anläufe gebraucht, aber dann hatte ein Engagement in Schwetzingen endlich geklappt: Sie ist im tap zurzeit sowohl in der Komödie „Extrawurst“ als auch in „Angstmän“ zu sehen.
Birgit Schillinger:Warum sind Sie Schauspielerin geworden?
Nora Kühnlein: Ich wollte schon als Kind „Theaterin“ werden. Mein Vater war Zauberer und mein Opa mütterlicherseits Schauspieler und Tänzer, vielleicht liegen da schon die ersten Gründe. Ich habe früh einen spielerischen Umgang mit Emotionen kennengelernt und selbst auf der Bühne gestanden. Versuche, etwas anderes zu machen, sind immer wieder am Ruf der Bühne gescheitert. Mein Beruf ist ein Teil meiner Identität. Kurz gesagt, ich möchte und kann nichts anderes!
Schillinger:Wie sind Sie zum theater am puls gekommen?
Kühnlein: Ich hatte mich, kurz nach meinem Abschluss, ganz klassisch auf eine Ausschreibung für die Produktion „Der Steppenwolf“ beworben und vorgesprochen, leider ohne Erfolg. Einige Jahre später wurde ich noch mal zum Vorsprechen für „Mephisto“ (ein Stück, was ich sehr gerne mal spielen würde) eingeladen, das hatte dann aufgrund von Konstellationen nicht geklappt. Aber danach hatte ich einen Anruf bekommen, ob ich nicht bei „Extrawurst“ dabei sein möchte. Und dann ist man da und will auch nicht mehr so schnell weg!
Schillinger:Was war oder ist Ihre Lieblingsrolle?
Kühnlein: Die gibt es nicht. Ich durfte schon wirklich viele wunderbare Rollen spielen und immer noch spielen. Natürlich gibt er Höhepunkte an Erfahrungen, wie das erste eigene Solostück, oder vielleicht auch Rollen, die einen selbst überraschen. Aber erst einmal stehe ich jeder meiner Rollen mit ganz viel Wohlwollen gegenüber und nehme aus jeder Produktion etwas mit.
Schillinger:Was ist das Besondere am tap?
Kühnlein: Die Menschen, die dort arbeiten und die Ergebnisse. Ich habe schon so hervorragende Stücke dort gesehen und arbeite wahnsinnig gerne mit dem Team des tap zusammen: Hier sind vor allem Tess (Teresa Ungan) und Joerg (Joerg Steve Mohr) und natürlich die Crew hinter der Bühne zu nennen.
Schillinger:Welche Engagements haben Sie sonst noch?
Kühnlein: Ich bin, nach einer mehrjährigen Festanstellung, aktuell in freien Produktionen hauptsächlich in Frankfurt und Wiesbaden beschäftigt.
Schillinger:Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
Kühnlein: Ich arbeite gerne und gerne auch viel. Ich glaube, das ist eine Stärke und Schwäche. Ich liebe fast alles an meinem Beruf, bin allerdings nicht so gut in Dingen, die mit Computern zu tun haben. Außerdem esse ich sehr gerne Eis …
Schillinger:Haben Sie sonstige Interessen oder Hobbys?
Kühnlein: Ich mache liebend gerne Sport, finde es wichtig, politisch aktiv zu sein, bin sehr gerne mit Menschen zusammen und horte Bücher (lese sie auch öfter mal), natürlich alles unter der Prämisse, dass es mein Zeitplan hergibt. (bs)