Liste Engagierte Bürger
70771 Leinfelden-Echterdingen
Kommunalpolitik

Nur mal langsam mit dem Ärztehaus in Oberaichen

In der Gemeinderatssitzung wurde am Dienstag ein Antrag eingebracht, der mit „Sicherung der Gesundheitsversorgung“ tituliert ist. Es geht darum, ein...
Jürgen Kemmner
Jürgen KemmnerFoto: jük

In der Gemeinderatssitzung wurde am Dienstag ein Antrag eingebracht, der mit „Sicherung der Gesundheitsversorgung“ tituliert ist. Es geht darum, ein Ärztehaus in Oberaichen einzurichten und als Standort wird vorgeschlagen (oder sollen wir sagen: gefordert!), das unvollendete Moscheegebäude dafür zu nutzen und eine entsprechende Nutzungsänderung herbeizuführen. Die Liste Engagierte Bürger meint: Nur mal langsam mit den jungen Pferden! Keine Frage: Gesundheitsvorsorge ist wichtig und Oberaichen (inklusive Leinfelden-Echterdingen) könnte ein solches Projekt zweifellos gebrauchen. Doch die Diskussion um eine Nutzungsänderung ist erst der DRITTE Schritt in einer Entscheidungsphase über die künftige Nutzung des Gebäudes. Alles andere halten wir für respektlos und für eine Vergiftung der ohnehin knisternden Atmosphäre.

Zunächst gilt es, das Gutachten über den Zustand des seit Jahren brachliegenden Gebäudes zu studieren, das den Stadträten demnächst präsentiert werden soll. Erst dann herrscht (einigermaßen) Gewissheit darüber, wie viel Geld investiert werden muss, um den Bau zu vollenden. Dann kann darüber Klarheit entstehen, ob eine Fertigstellung überhaupt wirtschaftlich sinnvoll ist. Dabei ist aus Sicht der L.E.Bürger der Moscheeverein VKBI erster Ansprechpartner – schließlich wurde das Gebäude unter seiner Regie als Religionsstätte für Muslime in die Höhe gezogen. Daher ist es am VKBI zu erklären, ob – und wenn ja – wie er die Fertigstellung ausführen und finanzieren will. Alles andere würde die ursprünglichen Pläne ad absurdum führen: Schließlich ging es darum, den Muslimen einen Ort für die Religionsausübung zur Verfügung zu stellen, da das Gebäude in der Karlsruher Straße in Echterdingen keine Zukunft hat.

Sollte der VKBI zu erkennen geben, dass er sich außerstande sieht, den Bau zu vollenden, erst dann folgt der Schritt, in dem über eine Nutzungsänderung diskutiert werden kann. Dann ist aber auch klar: Die Stadt muss eine Entschädigung (laut Gerichtsurteil) für den VKBI aufbringen, zudem muss die Frage geklärt werden, wo in der Stadt ein geeignetes Gelände zu finden ist, an dem eine Moschee errichtet werden kann. Wenn es tatsächlich so weit gekommen ist, diskutiert auch die Liste Engagierte Bürger über eine Nutzungsänderung für den Bau in Oberaichen. Aber erst dann.

Erscheinung
Amtsblatt – Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen
Ausgabe 09/2025

Orte

Leinfelden-Echterdingen

Kategorien

Kommunalpolitik
Politik
Wählervereinigungen
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