In diesem Jahr jährt sich die Ersterwähnung Ohrdrufs aus dem Jahr 724 zum 1300. Mal. Dieses besondere Jubiläum war Anlass für ein großes Stadtfest und Grund, unseren Partnerverein in Thüringen zu besuchen. Wir nahmen am dortigen Lagerleben im Stadtpark und am Festumzug durch die Stadt teil.
Die Anfänge Ohrdrufs sind eng verbunden mit dem wohl bekanntesten christlichen Missionar, der im deutschen Raum tätig war – Bonifatius. Er gründete in Ohrdruf im Jahr 724/725 ein Kloster und eine Kirche zu Ehren des Heiligen Michael auf der linken Ohraseite. 722 beauftragte Papst Gregor II. Bonifatius mit der Missionierung des heidnischen Thüringens. Nachdem die Bekehrung der heidnischen Bewohner erste Erfolge zeigte, gründete Bonifatius in Ohrdruf das erste Kloster auf thüringischem Boden. 1342 übernahmen die Grafen zu Gleichen-Tonna die Herrschaft über Ohrdruf und die umliegenden Dörfer. Nach dem Aussterben des dortigen Grafengeschlechts erbten die Grafen zu Hohenlohe 1631 das Schloss und die Herrschaft über die Stadt und Obergrafschaft Gleichen. Bis 1869 hielt das Haus Hohenlohe am dortigen Schloss Ehrenstein fest. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung in Ohrdruf ein, die von der Porzellan- und Spielwarenindustrie vorangetrieben wurde. Die bekanntesten Produkte waren das ab 1865 von Carl Eduard Meinung erfundene mit Echtfell überzogene Schaukelpferd und Puppen.