Auszug aus dem LOGL-Gartenkalender (Ulmer-Verlag)
Bei Obstgehölzen ohne Ballen, also wurzelnackter Ware, werden vor dem Pflanzen auch die Wurzeln geschnitten. Nur beschädigte und ausgetrocknete Wurzeln glatt abschneiden, alle Fein- und Faserwurzeln unbedingt belassen.
Die abgetragenen Fruchttriebe (3-4. jährig) werden jetzt entfernt und die neuen Fruchttriebe (1-jährig) auf drei bis fünf Augen (Knospen) zurückgeschnitten.
Okulationen des Vorjahres (Sommerveredelungen) werden jetzt auf Zapfen geschnitten. Das heißt, der Spross der Unterlage wird abgeworfen – nicht das Edelreis!
Um den Krankheitsdruck zu reduzieren, sollten Sie bei Erdbeerpflanzen den ältesten, häufig ausgewinterten Blattkranz entfernen. Lockern Sie den Boden zwischen den Pflanzen durch leichtes Hacken.
Ab Ende Februar kann man Basilikum im Topf oder Zimmergewächshaus anziehen. Verwenden Sie Pikier- oder Topferde mit guter Luft- und Wasserspeicherkapazität und verteilen Sie je Topf 20 bis 25 Samen über die Substratoberfläche. Da Basilikum zu den Lichtkeimern gehört, drückt man die Samen nur an, begießt sie und deckt den Topf bis zum Sichtbarwerden der Keimlinge mit Vlies ab, um ein Austrocknen zu verhindern.
Aussaat: Unter Glas oder Folie (z. B. in Frühbeete) können nun folgende Gemüsearten ausgesät werden: Kohlrabi, Pflücksalat, Saatzwiebeln, Schnittsalat, Sommerlauch und Weißkohl.
Diesen Monat können folgende Gemüsearten im Freiland ausgesät werden: Spinat, Frühmöhren, Schnitt- und Wurzelpetersilie, Radieschen, Schwarzwurzeln, Zwiebeln, Palerbsen, Kerbel, Pastinaken, Zuckerwurzeln (Sium sisarum), Haferwurzeln (Tragopogon porrifolius), Löffelkraut (Cochlearia officinalis), Kopf- und Schnittsalat, Feldsalat, Melde, Kopfkohl, Wirsing, Kohlrabi, Kerbelrüben (Chaerophyllum bulbosum), Mairüben, Dicke Bohnen und Puffbohnen. Den Wetterbericht sollten Sie aber weiterhin verfolgen.
Folgende vorkultivierte Gemüsearten sowie Staudengemüse können jetzt ins Freiland gepflanzt werden: Weißkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Wirsing, Kopfsalat, Dicke Bohnen, Spargel und Rhabarber. Errichten Sie gegebenenfalls über die gesamte Beetfläche einen Folientunnel oder verwenden eine Vliesabdeckung.
Wussten Sie, dass viele Frühlingsblumen im Garten essbar sind? Verfeinern Sie doch einmal den Salat mit den Blüten von Gänseblümchen oder bereiten Sie einen leckeren Frühlingstee zu aus Blüten von Löwenzahn, Gänseblümchen und Taubnessel. Achtung: Die Pflanzen dürfen vorher nicht mit Pflanzenschutzmitteln oder sonstigen Verunreinigungen in Berührung gekommen sein!
Auf Beeten, die erst zu einem späteren Zeitpunkt mit Gemüse bepflanzt werden, können Sie vorab noch eine Gründüngung aussäen. Tipp: Spinat ist gleichzeitig als Gemüse und Mulchmaterial verwendbar.
Vergessen Sie nicht, die eingewinterten Kübelpflanzen mäßig, aber regelmäßig zu gießen. Vorzeitige Austriebe kann man einfach zurückschneiden. Achten Sie gleichzeitig auf Schädlinge und Krankheiten und beginnen Sie mit einer leichten Düngung.
Wenn Sie eine Rasenfläche in einen Gemüsegarten verwandeln wollen, sollten Sie die Rasensoden abstechen, sonst fressen Drahtwürmer an den Gemüsepflanzen. Tipp: Kompostieren Sie die Grassoden auf einem eigenen Haufen und streuen Sie Gesteinsmehl zwischen die einzelnen Schichten. Allerdings ist zu beachten: Die Umwandlung von langjährigen Rasenflächen in Gemüseflächen kann wegen einer möglichen Schadstoffbelastung problematisch sein. Der Hintergrund ist der in früheren Zeiten massive Zusatz von Ledermehlen zu Rasendüngern. Damit einher ging eine Schwermetallbelastung (unter anderem Chrom), die in der Folge in ungünstigen Fällen zu Gesundheitsproblemen der Gemüseesser führen kann. Bei größeren Flächen von alten Rasenparzellen sollte zumindest eine Chromanalyse erfolgen.
Am vergangenen Freitag fand bereits unser 2. Workshop mit Dr. Michael Ernst in diesem Winter statt. Er führte uns wie immer in seiner humorvollen Art in das Geheimnis des Gemüseanbaus ein. Die Ernte von gesundem Gemüse beginnt bereits bei den Vorbereitungen. Optimale Bodenverhältnisse, Lichtverhältnisse, die richtige Bewässerung und nicht zuletzt das jahrzeitlich geeignete Samen-/Pflanzgut sind hierfür wesentliche Voraussetzungen. Z. B. ist Frühjahrsgemüse im Sommer oder Herbst gesät/gepflanzt, bereits bei der Aussaat/beim Auspflanzen zum Scheitern verurteilt, da u. a. die benötigten Lichtverhältnisse nicht zur Verfügung stehen.
Hochbeete werden aus verschiedenen Gründen angelegt. Sie können auf der Terrasse oder dem Balkon einen kleinen Garten ersetzen, Form und Größe entsprechend den eigenen Vorstellungen gewählt werden. Je nach Befüllung ist auch eine frühere und dadurch eine mehrfache Gemüseernte möglich.
Die Veranstaltung war wieder sehr gut besucht. Während der Veranstaltung und danach konnten Fragen gestellt werden, so dass eine lebhafte und lehrreiche Diskussion entstand. Die Teilnehmer erfuhren viel Neues und waren begeistert. Jetzt steht einer guten Gemüseernte nichts mehr im Wege.
Wir danken Dr. Ernst für seine Informationen und allen Teilnehmern für ihr Interesse. Bei Frieder Bolay, Johannes Butzer und seinem Team bedanken wir uns ebenfalls ganz herzlich für die Bereitstellung des Veranstaltungsraums und des reichlichen Anschauungsmaterials.
Bereits am 14. März findet der nächste und letzte Workshop in diesem Winter statt. Frau Dr. Alexandra Kehl, wissenschaftliche Leiterin an der Universität Tübingen, den Teilnehmern unseres letztjährigen Vereinsausflugs bestens bekannt, zeigt uns unter dem Thema „Schön und gefährlich: Giftpflanzen in Haus und Garten“ u. a. auf, was "giftig" bedeutet? Welche Arten von Pflanzengiften gibt es, Giftpflanzen werden vorgestellt. Viele kulturhistorische Aspekte angesprochen. Anmeldungen nehmen wir bereits jetzt entgegen (ogv-rutesheim-workshop@web.de). Näheres siehe separate Anzeige.