Wer soll die Ostereier verstecken, wenn Meister Lampe selber kaum noch Platz zum Überleben hat? Im Südwesten sprinten zu wenige Langohren über Felder und Wiesen. In der Roten Liste gefährdeter Arten ist der Feldhase jetzt bundesweit als ,gefährdet‘ eingestuft – mit einem negativen Entwicklungstrend.
In Baden-Württemberg steht der Feldhase aufgrund der Bestandseinbrüche der vergangenen Jahrzehnte auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Rückgangsursachen sind vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft sowie der Verlust an Lebensraum durch Bebauung und Zerstückelung der Landschaft. Eine nicht zu vergessende Rolle spielt auch das enge Feldwegenetz, das die für die Hasen ruhigen Flächen immer kleiner macht. Freilaufende Hunde tun da ein Übriges!
Vor vierzig Jahren waren Feldhasen noch weit verbreitet. Nachdem die Bestände in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen hatten, haben sie sich jetzt auf einem sehr niedrigen Niveau eingependelt. Das zeigen die unter Mitarbeit der Jägerinnen und Jäger ermittelten Statistiken der Wildforschungsstelle des Landes in Aulendorf. Für die Misere der Feldhasen – das zeigen Untersuchungen - ist nicht etwa die Bejagung durch die Jägerschaft, sondern in erster Linie die intensive, monotone Landschaft verantwortlich. Das zeigen die Bestände der Hasen, die in Streuobstwiesen und im Wald leben. Sie sind nicht so stark rückläufig.
Um Meister Lampe zu helfen, braucht es eine naturfreundlichere Landwirtschaft mit deutlich weniger Pestiziden. Dass das möglich ist, zeigen auch die Zielrichtungen im Biodiversitätsstärkungsgesetz.
Jetzt braucht es beherzte Schritte, damit wieder mehr Wildkräuter, die Leibspeise und Apotheke der Osterhasen, wachsen können. Und Lepus europaeus braucht noch mehr: mehr Hecken, bunt blühende Ackerraine und Blühstreifen – eben mehr Vielfalt in der teils trist gewordenen Agrarlandschaft. In solch strukturreichen Lebensräumen fühlen sich auch viele andere Tierarten wohl.