Die französische Deutschlandkorrespondentin Pascale Hugues zeigt anhand der Lebensläufe ihrer miteinander seit Kindertagen befreundeten Großmütter Marthe und Mathilde auf, wie die politisch wechselvolle Geschichte des Elsass in Familienschicksale hineinreichte. Während Marthe im Zweiten Weltkrieg als Witwe eines französischen Soldaten aus dem von Nazi-Deutschland besetzten Elsass ausgewiesen wird, hatte die deutschstämmige Mathilde und ihre Familie nach dem Ersten Weltkrieg Demütigungen von französischer Seite zu erleiden. Eng verbunden und doch durch vieles getrennt erleben Marthe und Mathilde die wechselvolle Geschichte des Elsass auf höchst unterschiedliche Weise. „Marthe und Mathilde” erzählt von der ungewöhnlichen Freundschaft zweier Großmütter und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Aufarbeitung der verdrängten Geschichte einer immer wieder umkämpften Grenzregion. Liebevoll, oft mit feinem Humor, folgt Pascale Hugues der fast hundertjährigen Freundschaft ihrer Großmütter, die immer wieder auf eine harte Probe gestellt wird, ohne zu beschönigen oder zu idealisieren.
Donnerstag, 25. April, Pavillon Oberaichen
19.30 Uhr: Literaturfrühling
Eintritt: 10 Euro, Vorverkauf: Pfarramt 1, Leinfelden, Kirchstraße 27 oder Pfarramt 2, Achalmstraße 5, Tel. 0711 79035691