Ev. Kirchengemeinde Neulußheim
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Pfarrerin Isabelle Schwiderski am Palmsonntag in der Evangelischen Kirchengemeinde willkommen geheißen

Die ersten Kontakte mit der Gemeinde Neulußheim hat Pfarrerin Isabelle Schwiderski seit 1. März 2025, nach ihrem Umzug nach Neulußheim, bereits geknüpft...
Foto: Hettwer

Die ersten Kontakte mit der Gemeinde Neulußheim hat Pfarrerin Isabelle Schwiderski seit 1. März 2025, nach ihrem Umzug nach Neulußheim, bereits geknüpft und sich mit dem Gemeindeleben schon vertraut gemacht. Lange musste die Gemeinde nach dem Weggang von jetzt Dekanin Katharina Treptow-Garben auf eine Nachfolge warten. Am Sonntag trat Isabelle Schwiderski nun ihren Dienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Neulußheim an.

Am Palmsonntag gedenkt man an den Einzug von Jesus in Jerusalem. Palmzweige säumten damals seinen Weg. Jubel bei der Bevölkerung. „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herren“. Es waren zwar keine Palmzweige, die zum Empfang von Pfarrerin Isabelle Schwiderski ausgebreitet waren, die Freude der Gemeinde, nun wieder eine neue Pfarrerin zu haben, war aber deutlich zu sehen und zu spüren. Und auch sie kommt im Namen des Herrn.

Wer ist Pfarrerin Isabelle Schwiderski?

Sie ist 41 Jahre alt und verheiratet mit ihrem Mann Dirk. Sie mag Fußball, sammelt leidenschaftlich Comics und hat ein Faible für Sprachen. Nach Abitur und verschiedenen Studien sowie einem Masterstudium in Paris, kümmerte sie sich im Europareferat des Innenministeriums Luxemburg um gemeinschaftliche EU-Projekte. Nach dieser hochkarätigen Ausbildung und weiterer Berufstätigkeit fand sie den Weg zurück in ihre Heimat, zu Gott und was ihr dabei wichtig ist. Von Gott reden, von seiner Beziehung zu Menschen und die Chance, Menschen zu begleiten. So begann sie ein Quereinsteigerstudium in Theologie von 2017 bis 2021 in Heidelberg. Nach einem Vikariat in Gondelsheim und einem Probedienst in Unteröwisheim ist sie nun in Neulußheim angekommen.

Schuldekanin Christine Wolf übermittelte in ihrer Begrüßung die herzlichsten Grüße des Dekanatsteams, das sich auf das künftige Wirken von Isabelle Schwiderski im Kooperationsraum freue. Sie könne ihre Fähigkeiten, Talente und Gaben einbringen, die Botschaft des Lebens und des Glaubens an die Menschen weitergeben.

Nach Eingangslied, Votum und dem gemeinsam gesprochenen Psalm 69 die Schriftlesung aus Jesaja 50,4-9, gesprochen durch Kirchengemeinderatsvorsitzende Katharina Thorn: „Gott, der Herr, hat meine Zunge in seinen Dienst genommen, er zeigt mir immer neu, was ich sagen soll, um die Müden zu ermutigen“. Nach dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis der Gemeinde stimmten Orgelklänge und der Gemeindegesang mit „Jesus zieht in Jerusalem ein“ auf die erste Predigt von Pfarrerin Isabelle Schwiderski ein.

Einzug in Jerusalem

Sie zeichnete ein Bild von der damaligen Krönung von König Charles dem Dritten und dem strikten Ablauf der Zeremonie in der Westminster Abbey und die Anerkennung des Monarchen durch lautes „God save the King“-Rufe und die Salbung mit Öl durch Erzbischof Canterbury, bis hin zum Einzug von Jesus auf einem Fohlen in Jerusalem. Huldigung der Bevölkerung auch hier mit Jubelrufen und Palmzweigen, ihre Hoffnung, die Befreiung von der römischen Besatzmacht. Seine Jünger verstanden die Größe dieses Ereignisses nicht, kommt so ein König daher? Dem Jubel vom Einzug folgt nur wenige Tage später die erbarmungslose Forderung zur Kreuzigung. Verschmähungen, Spott und Misshandlungen führen zur Hinrichtung Jesu. Zuvor noch ein Held, dann der zum Tode verurteilte Straftäter.

Was liegt dazwischen, zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt? Zwischen Palmsonntag und Karfreitag? Auch das heutige Leben zeigt sich so. Momente, in denen man an Grenzen stößt und die Orientierung verliert, so Schwiderski. Manchmal bleibt nur, mit Gott oder dem Glauben zu ringen, ihm unser Leid zu klagen.

Ganz aktuell die heutige Sorge um Wohlstand und Frieden auf der Welt. Schrille Worte des Hasses, der Gewaltdrohung und ein amerikanischer Präsident, der sich selbst gerne als König und Messias inszeniert und dabei die Welt ins Chaos stürzt.

Nicht Gott sein wollen, sondern Mensch bleiben

Gott trat nicht als dominanter Weltherrscher auf, obwohl er die Macht gehabt hätte. In der Karwoche wird besonders deutlich, dass Jesus mit uns Menschen verbunden ist. Bereit zu sehen und zu erleben, wie es uns geht. Er wurde Mensch und ist seinem schweren Weg nicht ausgewichen. Ein Appell, zwischen Palmsonntag und Karfreitag, dass wir Menschen wieder zur Mitmenschlichkeit finden. Empathie, Einstehen für andere Menschen, ihre Lebensentwürfe, ihre Herkunft und Hautfarbe. Mit Worten der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer, ausgesprochen anlässlich des Westfälischen Friedenspreises: „Für meine Botschaft brauche ich nicht viele Worte. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Wir sind alle gleich, seid Menschen“. Mit diesen Worten beendete Pfarrerin Schwiderski mit einem sympathischen Lächeln ihre erste Predigt. Diese Worte bekräftigten auch einige Gemeindemitglieder in Afrikaans „Seid Menschen“ und einem dankbaren Applaus.

Nach Vaterunser, Schlusslied, Abkündigungen, Wochenspruch und Segen dankte Pfarrerin Isabelle Schwiderski für das warme und herzliche Willkommen in der Gemeinde. Nach dem Orgelnachspiel gab es bei einem Empfang im Gemeindehaus Gelegenheit, mit ihr und ihrer Familie ins Gespräch zu kommen. Kirchengemeinderatsvorsitzende Katharina Thorn, die sich auf die Zusammenarbeit und das Zusammenwachsen freue, überreichte als Willkommensgruß ein Lichtkreuz, das, wie Isabelle Schwiderski sagte, einen schönen Platz auf ihrem Schreibtisch finden werde.

Renate Hettwer

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Ausgabe 16/2025

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