In wenigen Tagen ist es so weit: der NABU Renningen-Malmsheim, wieder in Kooperation mit dem NABU Weil der Stadt, veranstaltet eine Pflanzentauschbörse:
erstmalig in Malmsheim auf dem Schnallenäckerplatz!
Pflanzentauschbörse heißt, hier gibt es Tausch- und Austauschmöglichkeiten an Pflanzen, Informationen und Anregungen zu Bepflanzung in Garten und auf dem Balkon.
Am kommenden Samstag ab 14 Uhr können Sie überzählige Pflanzen selbst anbieten oder auch gerne einfach abgeben. Interessenten können mitnehmen, was ihnen gefällt und was ihre Pflanzenwelt bereichern wird. Eine wunderbare Möglichkeit für alle Garten- und Balkonfreunde überzählige Aussaaten von der Fensterbank, geteilte Stauden oder weitere Pflanzenschätze mit anderen zu teilen, weiterzugeben oder Anregungen für neue Pflanzen zu bekommen. Das umfasst Stauden, Setzlinge und Samen für alles, was die Pflanzenwelt bereichert und unterstützt.
Für einen regen Austausch mit anderen Pflanzenfreunden ist es sehr hilfreich, wenn mit den Pflanzen und ihrer Bezeichnung eine Kurzbeschreibung – vielleicht sogar mit einem Foto der Blüte oder Frucht – mitgebracht wird, denn nicht alle Pflanzen sind jedem bekannt.
Vielfalt in der Garten- oder Balkonbepflanzung ist nicht nur ein Genuss für unsere menschlichen Sinne, sondern in Zeiten von Klimawandel und Insektensterben ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Schönheit und der Schätze unserer natürlichen Umwelt.
Die NABU-Gruppen Renningen-Malmsheim und Weil der Stadt laden alle Pflanzenfreunde zu dieser Pflanzentauschbörse ein.
Wo? Schnallenäckerplatz in Malmsheim (Nelkenstr. 64/66)
Wann? Am Samstag, 5. April 2025, von 14.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr
Wir freuen uns auf Sie und Ihre Pflanzenschätze! db/gb
Einen Grünspecht bemerkt man am ehesten durch seine Rufe, die einem gellenden Lachen gleichen und das ganze Jahr über vernommen werden können: „Kjückkjückkjück“. Ihn konkret zu entdecken, ist dagegen meist etwas schwieriger. Denn im Gegensatz zu anderen Spechtarten hält er sich häufig nicht in Bäumen, sondern schlecht sichtbar auf dem Boden auf.
Dort sucht er nach bodenbewohnenden Ameisen, seiner bevorzugten Nahrung, die um die 90 % seiner Diät ausmachen. Bis zu 2.000 Stück kann er im Laufe eines Tages vertilgen. Mit seiner langen Zunge, die er 10 Zentimeter hervorstrecken kann, erreicht er auch gut in engen Gängen versteckte Ameisen. Er bewegt sich mit abgesenktem Kopf und durch sein grünes Federkleid gut getarnt über den Boden. Typisch für den Grünspecht ist sein Flug in ausgeprägt bogenförmigen Bahnen. Diese Bögen entstehen, weil er nach einer kurzen Serie schneller Flügelschläge die Flügel komplett anlegt.
Der Grünspecht liebt halboffene Waldlandschaften, Auwälder, Gärten, Parks, Friedhöfe, städtische Brachflächen und vor allem Streuobstwiesen. Gemeinsam ist diesen Biotopen das Vorkommen von dicken alten Bäumen, in denen der Grünspecht seine Höhlen anlegen kann, in Verbindung mit extensiv bewirtschafteten, nur selten gemähten Grünlandflächen, auf denen er ausreichend Ameisen findet.
Pestizidfrei gehaltene Grünflächen sind für ihn besonders wichtig, weil dadurch die Ameisen als seine Hauptnahrungsquelle geschont werden. Und dicke, alte Streuobstbäume sind für den Grünspecht sogar geradezu überlebenswichtig. Nur in ausreichend dicken Bäumen mit weichen Stellen kann er seine Höhlen anlegen, bevorzugt in zwei bis zehn Metern Höhe. Grünspechte beginnen häufig mit dem Bau mehrerer Höhlen, die erst in späteren Jahren, wenn der Höhlenanfang etwas angefault ist, fertig gebaut werden. Das Eingangsloch hat dabei meist einen Durchmesser von etwa sechs bis sieben Zentimetern.
Häufig werden ursprünglich von Grünspechten gebaute Baumhöhlen auch von anderen höhlenbewohnenden Arten zur Brut genutzt. Das können Singvögel sein, aber auch Fledermäuse, Siebenschläfer oder Hornissen. Das für andere Spechtarten charakteristische Hämmern ist für den Grünspecht eher untypisch. Er grenzt sein Revier lieber durch seine laute Stimme ab.
Der an dieser Stelle schon mehrfach beklagte Rückgang der Streuobstwiesen hat auch auf unsere Grünspechtpopulation negative Auswirkungen. Harte Winter tragen ebenfalls ihren Teil zu diesem negativen Trend bei. Bei viel Schnee und langen Frostperioden sterben viele Grünspechte, weil sie nicht mehr an ihre Beute, die Ameisen, herankommen. Die milden Winter der jüngsten Vergangenheit haben den Grünspechten daher deutlich geholfen. Ihre Population ist in den letzten Jahren wieder angestiegen und übersteigt inzwischen diejenige von vor etwa 20 Jahren.
Aktuell ist der in fast ganz Europa vorkommende Grünspecht nicht gefährdet. Sorgen wir dafür, dass sein bevorzugter Lebensraum, die Streuobstwiese, in ausreichendem Umfang bei uns erhalten bleibt und wir uns weiterhin an seinem auffälligen gellenden Lachen erfreuen können. fth