Der WWF schreibt: „In den vergangenen 50 Jahren hat der Mensch die untersuchten Bestände von Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien und Fischen um durchschnittlich 73 Prozent dezimiert. Mindestens eine Million Tier- und Pflanzenarten sind bedroht, die biologische Vielfalt auf unserem Planeten nimmt rapide ab.“ Die Biomasse von Fluginsekten ist, wie wir alle selbst beobachten können, dramatisch zurückgegangen. (Quelle: www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Magazin/WWF-magazin-01-2025-Artendaemmerung.pdf)
PV-Anlagen haben das Ziel, die Natur dadurch zu erhalten, dass der Klimawandel begrenzt wird. Aber wie wirken sich die PV-Anlagen selbst auf die Natur aus?
Eine Studie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE) bei 25 Solarparks auf ehemaligen Ackerflächen zeigt, dass Solarparks dazu beitragen, die Biodiversität zu erhöhen. Es siedeln sich viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten aus der Umgebung dort wieder an. „Es ist erstaunlich, welche Vielfalt sich innerhalb kurzer Zeit in Solarparks entwickelt.“ (Quelle: sonne-sammeln.de/feldstudie-artenvielfalt-im-solarpark-diese-artengruppen-wurden-untersucht/)
Der Nabu schreibt: „In einer zersiedelten und intensiv genutzten Landschaft bieten Solarparks der Natur sogar Vorteile, beispielsweise gegenüber dem Anbau von Energiepflanzen wie Mais. Denn die Flächen werden weder gedüngt noch mit Pestiziden behandelt. Und mit einem durchdachten Maßnahmenpaket können Solarparks die Strukturvielfalt der Landschaft fördern, bodenbrütenden Vogelarten Schutz bieten und zum Lebensraum werden für gefährdete Reptilien, Insekten und Pflanzen.“ (Quelle: www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/erneuerbare-energien-energiewende/solarenergie/31385.html)
Uns Ökostromern Dossenheim ist es wichtig, dass sich der Erhalt der Natur vor Ort beim Bau und Betrieb von Erneuerbare-Energie-Anlagen gut ergänzt, mit dem Ziel, den Klimawandel mit Solar- und Windenergie zu bremsen. Nach Möglichkeit soll nicht nur das Ganze profitieren, sondern auch die Natur vor Ort. Deshalb verfolgen wir Ansätze und Studien, wie beide Ziele vereinbar sein können. Die oben genannte Studie zeigt neben Erfolgen auch, wo noch mehr getan werden kann. Z. B. kann bei Solarparks der Reihenabstand zwischen den Modulen vergrößert werden, sodass noch mehr Licht auf den Boden trifft. Oder die Umzäunung soll einen Abstand vom Boden haben, sodass kleine Tiere passieren können, außerdem sollen Durchgangswege für größere Tiere eingeplant und evaluiert werden. Der NABU hat gemeinsam mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) Kriterien entwickelt, um Solarparks biodiversitätsfreundlich zu gestalten. Empfohlen werden dort unter anderem die Anlage von Blühstreifen, der Einsatz regionaler Saatmischungen und eine extensive Pflege. Solarparks können so Lebensraum und Trittsteinbiotop werden für eine Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.
Wenn es der Natur vor Ort durch die begleitenden Maßnahmen bei Solarparks besser geht als vorher, gewinnen alle.
(Ilse Weis und Michael Nowag)