40 Akkordeonspielerinnen und -spieler aus allen Orchestern des HVG waren von Freitag, 28. bis Sonntag, 30. März 2025 auf der Jugendburg Rotenberg bei Sinsheim. Alle Orchester hatten an diesem Wochenende mehrere Probentermine. Dadurch, dass wir die ganze Burg für uns hatten, konnten immer zwei Orchester gleichzeitig proben. Die Stücke für das Frühjahrskonzert am 24. Mai wurden mit einem ausgetüftelten Probenplan erarbeitet und ausgefeilt.
Zwischen den Proben war genug Zeit, um zu spielen, sich auszuruhen oder einen Spaziergang in den Ort zu unternehmen. Am Samstagnachmittag war Freizeit für alle, um sich auch über die Orchester hinaus kennenzulernen. Simone und Stephanie hatten großartige Stationen vorbereitet, die in sechs Gruppen nacheinander besucht wurden. Die Gruppen waren im Alter von 10 bis 73 Jahren bunt gemischt. An den Stationen war die gemeinsame Bewältigung das A und O.
Es ging darum, sich Gegenstände, die auf einem Tisch lagen, einzuprägen und danach aus dem Gedächtnis aufzuschreiben, einen geworfenen Tennisball in einem Eimer zu fangen, Pantomime zu erraten (wobei man bei Engel, Supermarktkasse und Co. schon leicht ins Schwitzen kommen konnte). Außerdem wurden die Erwachsenen in ihre Kindheit zurückversetzt, als jeder einen Papierflieger bastelte, die Flugweite der einzelnen Modelle ergab die Gesamtpunktzahl. Durch die Luft eines aufgepumpten Luftballons mussten Becher, ohne sie zu berühren, von einem Tisch gepustet werden. Bei der sechsten und letzten Station sollte jede Gruppe einen Vierzeiler schreiben, in dem die Worte Burg, Sonne, Musik und Note vorkommen. Diese kleinen Gedichte sind so schön geworden, dass sie am Ende dieses Artikels veröffentlicht werden.
Am Samstagabend, nach der letzten Probe, wurden noch bis tief in die Nacht Gesellschaftsspiele gespielt, zuerst in vielen kleinen Grüppchen, nach und nach ging der ein oder andere ins Bett, so dass die Gruppe um das Spiel „Hitster“ immer größer wurde. Hier geht es darum, dass verschiedene Lieder angespielt werden und die Teams diese dem Erscheinungsjahr nach einordnen müssen. Sonderpunkte gibt es, wenn man Titel und Interpret benennen kann. Viele Lieder wurden lauthals mitgesungen.
Nach und nach wurde auch diese Gruppe immer kleiner. Der harte Kern wollte jedoch wissen, ob bei der Zeitumstellung die Uhr erst auf zwei springt oder direkt von 1:59 auf 3:00. Für alle, die das auch schon immer wissen wollten, sie springt direkt auf drei.
Ein sehr schönes, aber auch anstrengendes Wochenende endete am Sonntagnachmittag in Großbottwar.
Ein großes Dankeschön an die Organisatoren, die Dirigentinnen und Dirigenten, die Fahrer, die uns sicher hin und auch wieder nach Hause gebracht haben, die fleißigen Bäckerinnen und Bäcker, die uns mit leckeren Kuchen versorgt haben, an das Autohaus Reiche für den Transporter und an alle, die dabei waren und zu dem wunderschönen Wochenende beigetragen haben.
Die Gedichte:
Musik spielen
nach Noten,
bei Sonne
auf der Burg
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An die Freunde der Musik
Zum Proben, Spielen, Lachen, zum Toben und zum Scherzen
Sind wir zur Burg gefahren, nicht fern, nicht unbekannt.
Mit Noten in den Köpfen, der Musik in der Hand
Wolln wir uns Freude machen, die Sonne stets im Herzen.
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Aus Noten entstehen wundervolle Klänge,
doch es sind keine Gesänge.
Unsere Akkordeonmusik ist eine Wonne,
die Burg erstrahlt auch ohne Sonne.
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Auf der Burg erklingt Musik,
nach Noten, oh welche Wonne,
hoch oben strahlt die Sonne,
oh, wie schön ist die Akustik.
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Ein Weekend auf der Burg,
die Noten im Blick,
Sonne im Herzen –
Wir machen Musik!
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Vier-Viertel-Takt
Die Musik ist uns´re Wonne.
Die Burg steht in der Sonne.
Die Noten können wir nicht.
War das vielleicht Pflicht?!
Text: Steffi Smyrek und alle, die dabei waren