Schule am Kraichbach
68766 Hockenheim
Schule am Kraichbach

Projekttag am Neckar in Heidelberg

Die Schule am Kraichbach nahm an einem Projekttag an der Schleuse in Heidelberg/Wieblingen teil.
Die Klassen 7 und 8 besichtigen das Wasserwerk in Wieblingen.
Die Klassen 7 und 8 besichtigen das Wasserwerk in Wieblingen.Foto: Manuel Schlosser

„Gibt es auch Hechte im Neckar?“ Fragend blickt Workshopleiterin Anne Schröer in die Runde eher zweifelnd dreinblickender Siebt- und Achtklässler. Sie und ihre Kollegin Hanna Henkel haben die beiden Klassen der Hockenheimer Schule am Kraichbach und ihre Lehrkräfte Bärbel Ott und Manuel Schlosser im Rahmen eines Projekttages nach Heidelberg eingeladen, um den Lebensraum Neckar hautnah zu erleben. Beide sind Mitarbeiterinnen von KLiBA, der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg, die seit 1997 Bürger, Kommunen und Unternehmen bei energie- und klimaschutzrelevanten Maßnahmen berät und unterstützt.

Im Laufe des Vormittags lernen die Jugendlichen an verschiedenen Stationen an der Neckarwiese, welche Veränderungen der Fluss in der Vergangenheit durch menschliches Eingreifen erfuhr und welche Herausforderungen er aktuell durch den Klimawandel meistern muss.

Neckarquelle

Der Projekttag unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke am Neuenheimer Ufer mit einer kleinen Einführung. Kurze Zeit später ziehen sie mit Kugelschreiber, Klemmbrett und einem Fragebogen ausgestattet in Gruppen los. Mithilfe der Schautafeln am Ufer und genauer Beobachtung beantworten sie Fragen wie „Wo befindet sich die Quelle des Neckars?“ „Wie lang ist der Neckar?“ und „Welche Vogelarten seht ihr heute an der Neckarwiese?“ Dabei kommt es zu einem lebendigen Austausch zwischen den Schülern, zum Beispiel darüber, ob die gerade beobachteten Tiere wirklich Nilgänse sind. „Nein, die haben einen anderen Kopf, das sind Schwanengänse“, meint Valton aus Klasse acht, nachdem er die vor ihm stehenden Vögel noch einmal ausgiebig mit seinem Infoblatt verglichen hat. Kommen die Schüler allein nicht weiter, holen sie sich Unterstützung bei den beiden Workshopleiterinnen sowie den begleitenden Lehrkräften.

Hochwassergefahr

Henkel und Schröer geben eine neue Fragestellung in die Runde. Sie halten zwei vergrößerte Fotos in die Luft – das eine zeigt ein Mädchen mit einem Regenschirm in der Hand, das andere den über die Ufer getretenen Neckar mit Sandsäcken. Die Jugendlichen erarbeiten in ihren Gruppen den Zusammenhang zwischen diesen beiden Fotos. Sie finden heraus, dass beispielsweise die Begradigung des Flusses die Fließgeschwindigkeit erhöht hat und die Versiegelung vieler Flächen weniger Regenwasser im Boden versickern lässt. Diese und weitere Faktoren führen dann schließlich zu einer erhöhten Hochwassergefahr, wie Heidelberg erst vergangenen Juni wieder schmerzlich erleben musste.

Wasserkraftwerk

Weiter am Neckar entlang geht es zum Wasserkraftwerk in Wieblingen. Empfangen werden die Schüler von Herrn Eiermann, der die Anlage betreut. Da es im Innern des Gebäudes mit Turbine und Generatoren recht laut ist, erklärt er die Funktionsweise des Wasserkraftwerks vor dem Gebäude anhand einer Schautafel. Dabei stellen die Jugendlichen erstaunt fest, dass das Kraftwerk in Wieblingen in zwei Jahren bereits hundertjähriges Jubiläum feiert. Nach einem kleinen Rundgang im Gebäude halten die beiden Projektleiterinnen noch eine kleine Überraschung bereit: zwei Modell-Generatoren, mit denen die Schüler durch Betätigung einer Kurbel selbst Strom erzeugen können. Natürlich möchte jeder dieses Gerät einmal ausprobieren und es wird um die Wette gekurbelt, damit die kleine angeschlossene Glühbirne möglichst hell leuchtet.

Mit großem Applaus bedanken sich die Schüler bei allen Akteuren für den gelungenen Projekttag. Einige der angesprochenen Themen werden in den nächsten Wochen im Unterricht weiter vertieft werden. Und - gibt es nun Hechte im Neckar? Diese Frage können die Jugendlichen nach dem Projekttag am Fluss mit einem überzeugten „Ja“ beantworten. (ms)

Erscheinung
Hockenheimer Woche
Ausgabe 04/2025

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Bildung
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von Schule am KraichbachRedaktion NUSSBAUM
22.01.2025
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