
Ein nicht zerstörter Bunker des Westwalls war bei der Radtour des Heimatvereins ein weiterer Programmpunkt. Er steht im benachbarten Rußheim und wird von einem dortigen Verein betreut. Der Bunker wurde als Museum 2008 der Bevölkerung zugänglich gemacht.
Der Westwall wurde bereits 1936 von Hitler und seinem verbrecherischen Regime geplant und von 1936 bis 1940 errichtet. Im Jahr 1938 wurde in Rußheim der Bau des Sanitätsbunkers mit der Norm-Bezeichnung Regelbau 32 begonnen. Da es in dem Gebiet nicht zu Kampfhandlungen kam, wurde er nicht zerstört und auf Grund der neben ihm stehenden Häuser auch nicht gesprengt. Jedoch wurden alles Inventar sowie noch vorhandene Metallteile wegen des Materialmangels in der Nachkriegszeit entfernt.
Die Außenmaße des Bunkers betragen 10,20 x 14,90 Meter. Er verfügt über acht Räume. Hier konnten im Ernstfall 20 bis 30 Verwundete versorgt werden, bis sie in die Lazarette abtransportiert werden konnten. Auch gab es eine direkte telefonische Verbindung mit dem Bruchsaler Krankenhaus. Militärisch wurde der Bunker nie benutzt, jedoch diente er als Schutzbunker für die Rußheimer Bevölkerung während der häufigen Tieffliegerangriffe. Der Trägerverein hat nun hier ein Museum eingerichtet, in dem sowohl Objekte mit lokalem Bezug als auch andere Gegenstände und Dokumente aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gezeigt werden.
Die Rückfahrt über die Insel Elisabethenwörth führte an einem gesprengten Bunker vorbei. Die Wucht der Explosion hat die meterdicke Decke abgehoben und schräg gestellt. Dies zeigte nochmals den riesigen Material- und Arbeitsaufwand, der für die Erbauung notwendig war. So waren allein beim Bau der Bunker bei Wiesental im Schnitt 240 Personen beschäftigt.
Vor dem Abschluss in der Vereinsgaststätte des TSV gab es einen letzten Fotostopp bei der neu errichteten, sehr beeindruckenden Skulptur des Huttenheimer Hirschs an der Ortseinfahrt in Huttenheim.
Ausblick: 21. November: Vortrag über den Bauernkrieg
HPH


