
Eine Radtour führte die Mitglieder des Heimatvereins Wiesental zu den nahegelegenen Überresten des sogenannten Westwalls aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Dieses Verteidigungssystem erstreckte sich über etwa 630 Kilometer an der Westgrenze des Deutschen Reiches, von der niederländischen Grenze bis zur Schweizer Grenze. Es bestand aus über 18.000 Bunkern und Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren.
Am Mittelweg im Grabener Feld berichtete der Vorsitzende Peter Hiltwein über die hier um 1939 erbauten acht Tiefenbunker. In einem Dokument des Stadtarchivs vom 3.1.1939 ist zu ersehen, dass die Deutsche Arbeiterfront (DAF) Gegenstände für die Arbeiter, die am Bau des Westwalls bei Wiesental tätig waren, im ehemaligen Tanzsaal des Gasthauses zum Ritter gelagert hatten. Diese Bunker waren im Zweiten Weltkrieg nicht umkämpft und die Besetzung Wiesentals am 1. April 1945 (Ostersonntag) durch die französische Armee erfolgte, ohne dass ein Schuss fiel.
Sieben dieser Bunker wurden nach dem Kriegsende gesprengt und die Reste abgetragen. Durch die Sprengungen wurden die Besitzer von 26 Feldern geschädigt und bekamen eine Vergütung. Auch heute kann man an einigen Stellen den Standort der ehemaligen Bunker noch erkennen, da nicht aller Beton der Tiefenbunker restlos entfernt und die Stellen nur mit Erde zugedeckt wurden.
Ein Bunker in der Nähe der Bahnhofstraße wurde von dem Grundstücksbesitzer als Kleintierstall und als Abstellraum umgebaut und ist so heute noch erhalten geblieben.
Auf der Gemarkung Wiesental gab es bei der Landstraße von Philippsburg nach Waghäusel eine weitere Ansammlung von sieben Tiefbunkern sowie einen Hochbunker. Auch diese wurden gesprengt und die Reste entfernt.
Fortsetzung im nächsten Mitteilungsblatt
Freitag, 21. November: Vortrag von Thomas Adam über den Bauernkrieg
Dezember 2025: Herausgabe des Kalenders „Wiesentaler Erinnerungen“ für das kommende Jahr / Adventsbeleuchtung am Museum und an der Heimatstube
HPH


