Trotz des trüben Wetters versammelten sich die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Unterhaugstett gemeinsam mit der Schulleiterin, Frau Scheuvens und den Klassenlehrerinnen vor dem Schulgebäude, um an einem besonderen Ereignis teilzunehmen. Liebevoll verpackte Päckchen, die die Kinder mitgebracht hatten, wurden in den bereitstehenden PKW geladen – der erste Schritt auf einer langen Reise.
Frau Volle, eine langjährige Organisatorin des Projekts „WEIHNACHTSPÄCKCHEN-KONVOI“, erläuterte den Anwesenden den Zweck des Konvois und die Reiseroute der Päckchen. Diese gehen jedes Jahr an hilfsbedürftige Kinder in verschiedenen europäischen Ländern – darunter Rumänien, Moldawien, Bulgarien und Polen. Besonders begünstigt werden unter anderem Waisenhäuser, in denen Kinder eine Weihnachtsfreude erleben dürfen, die andernfalls möglicherweise nicht in ihrem Alltag vorkommt.
Der „Weihnachtspäckchenkonvoi“ selbst hat eine beeindruckende Geschichte: Begonnen wurde das Projekt im Jahr 2001 mit lediglich 100 Päckchen, 24 Helfern und 11 Fahrzeugen. Inzwischen hat sich der Umfang erheblich erweitert: Im vergangenen Jahr wurden bereits 134.095 Päckchen gesammelt, die mit 47 Lkw transportiert wurden, begleitet von rund 250 ehrenamtlichen Helfern.
Die Päckchen aus Unterhaugstett erreichen zunächst das Sammelzentrum in Karlsruhe, wo sie in größere Kartons umgepackt und auf die Lkw verladen werden. Am 1. Dezember bricht dann der Konvoi auf, wobei die Polizei sogar eine Sperrung der Straße vornimmt, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Im Konvoi fahren die Lkw auf die Autobahn, begleitet von einigen Helfern in Bussen. Die Reise verläuft mit nur wenigen Pausen, wobei die Helfer im Bus schlafen.
Vor Ort angekommen, werden die Päckchen erneut in PKW umgeladen, damit sie auch abgelegene Dörfer und Heime erreichen können. Die Freude der Kinder, die die Geschenke auspacken, ist unbeschreiblich – dies zeigte uns Frau Volle zum Abschluss mit eindrucksvollen Fotos von strahlenden, überraschten und überglücklichen Gesichtern.
Text/Foto: Christine Kandziora-Riechert