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Rot, statt Blau, manchmal sogar Grün oder Braun

Was heute gleich ein politisches Statement vermuten lässt, hat einen ganz anderen Hintergrund, zumal Politik in dieser Rubrik rein gar nichts verloren...

Was heute gleich ein politisches Statement vermuten lässt, hat einen ganz anderen Hintergrund, zumal Politik in dieser Rubrik rein gar nichts verloren hat.
Vielmehr ist hier die Rede vom Nikolaus, der je nach Kulturkreis unterschiedliche Erscheinungsbilder hatte. Und wer nun meint, dass der aus den USA kommt, der irrt gewaltig … oder vielleicht auch nur ein bisschen.
„Väterchen Frost“ war im 19. Jahrhundert in Russland mit einem blauen Mantel sehr bekannt und gleichermaßen beliebt. Viel früher schon, im 4. Jahrhundert, gab es der Legende nach einen heiligen Nikolaus Bischof von Myra, dem der gutmütige und großzügige Charakter zugeschrieben wird, der den heutigen Nikolaus noch prägt. Er soll einfach nur einem Mantel getragen haben, dessen Farbe nicht erwähnt wird. Wahrscheinlich hatte er auch nicht nur einen. Es könnte aber auch eine Bischofsrobe gewesen sein, die vielleicht sogar rot war. Der Überlieferung nach soll er in jedem Fall schon damals die Kinder beschenkt haben.

Wie bei der „Stillen Post“

Wie es so bei Mythen und Legenden ist – da wachsen die Geschichten mit jedem Erzähler, der sie weitergibt, wie bei der „Stillen Post“. So soll in Skandinavien eine ähnliche Gestalt auf einem Schlitten unterwegs gewesen sein – diesmal mit braunem Mantel.
Man mag es kaum glauben, aber es waren wohl Auswanderer aus den Niederlanden, die ihren „Sinter Klaas“ über den großen Teich nach Amerika brachten. Aus Sinter Klaas wurde schnell Santa Claus, den William Gilley 1821 in einem Gedicht als ganz in Fell gekleidet und auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten fahrend beschrieb.

Es war nicht die Cola, die ihn mit einem roten Mantel prägte

Aber irgendwie dann doch. Der deutsche Thomas Nast, der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika auswanderte, schrieb während des Bürgerkriegs für das Magazin Harper’s Weekly. Dort zeichnete er zur Weihnachtszeit einen alten, bärtigen Mann, der vom Schlitten herab die Soldaten der Unions-Truppen beschenkt. Er sollte später seine Zeichnung einfärben, was er schließlich mit Rot und Weiß tat. Der bekannte Brausehersteller nahm dies lediglich als Grundlage und verfeinerte über viele Jahre das Aussehen. Der Zeichner beim Getränkehersteller hieß übrigens Haddon Sundblom, nur für den Fall, dass mal jemand bei Jauch die 1-Million-Frage beantworten soll …

So schauen wir nun wie jedes Jahr auf diesen alten, bärtigen und wohlgenährten Mann in Rot und Weiß und vielleicht sieht der eine oder andere auch noch zu weihnachtlichen Klängen beleuchtete Lastwagen durch eine schneebedeckte Landschaft fahren …
Es lassen sich unzählige Geschichten zum Nikolaus finden. Eine davon hast du gerade gelesen. Am Ende ist es aber an uns, was wir aus diesem einen, so besonderen Tag machen. Welchen Zauber wir diesem Tag mit viel oder auch weniger Aufwand verleihen. Wahrscheinlich machen wir das aber alle mit dem einen Ziel – das Leuchten in den Kinderaugen zu sehen. Wir hoffen, das ist euch in diesem Jahr wieder gelungen!

Die Männer des MGV Wimsheim wünschen euch einen schönen 2. Advent und hoffen, dass wir uns am 14. Dezember in der Ortsmitte zu einem gemütlichen und harmonischen Abend beim Glühweintraum treffen.

Erscheinung
Wimsheimer Rundschau
NUSSBAUM+
Ausgabe 49/2024

Orte

Wimsheim

Kategorien

Kultur
Musik
von MGV Wimsheim e.V.
06.12.2024
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