Nachdem unser Theaterabend genau einen Monat her ist, möchten wir diese schönen Erinnerungen noch mal Revue passieren lassen.
Die Halle ist ausgebucht, die ersten neugierigen Besucher warten schon lange vor Hallenöffnung, um die besten Plätze zu ergattern. Es ist wieder Theaterabend, die Schnitzel brutzeln in der Küche und der Musikverein inklusive Schauspieler steht in den Startlöchern.
Alles ist genau getaktet, damit es den Gästen an nichts fehlt und die Wartezeiten möglichst kurz sind. Die Schauspieler verschwinden in der Maske, das Spektakel beginnt.
Die Verwechslungskomödie, die unsere Theatergruppe dieses Jahr ausgewählt hat, ist gespickt mit den unterschiedlichsten Charakteren. Da gibt es Anton (Marius Kalisch), den Postboten, der so gerne Schauspieler wäre und alles gibt, um die Hauptrolle Napoleon in einem neuen Historienfilm zu bekommen. Auch in seinem eigentlichen Beruf ist Anton nicht zu bremsen und informiert sich immer vorher, wie eilig die Post eigentlich wirklich ist, die er verteilt, indem er die Briefe einfach liest. Das Postgeheimnis ist schließlich am sichersten bei einem Postbeamten.
Sein Kumpel Rüdiger (Sieghard Geske) ist eher so der Lebenskünstler, der vom Arbeiten eigentlich nicht viel hält. Dennoch hat Rüdiger mit seiner Pferdeäpfelveredelungsagentur einen großen Schritt in Richtung Selbstständigkeit gewagt, welcher leider völlig nach hinten losgeht, denn die Pferde passen gar nicht durch den Torbogen des Deppenplatzes und zum Markt ist es ja viel zu weit.
Doch zum Glück hat Rüdiger noch sein Hauptgewerbe, nämlich Kräuterschnaps mit ganz besonderen Kräutern aus eigenem Anbau. Für die besonderen Zigaretten, die er ebenfalls im Dorf vertreibt, braucht er allerdings sehr stabiles Papier, nämlich das der Wahlplakate von Schützenhauptmann Hubertus (Matthias Grau). Dieser denkt, sein langjähriger Rivale im Wahlkampf um den Schützenhauptmann würde seine Plakate abreißen, um seine Wiederwahl zu sabotieren.
Außerdem gibt es da noch Magda (Sabine Foisel) und Erna (Elke Wamsler), die zwei Schwestern haben sich ständig mit ihrer Nachbarin Eleonore (Gerlinde Reinke) in den Haaren. Kein Wunder versuchen doch die Schwestern regelmäßig Eleonores Haus zu verkaufen, wenn diese verreist.
Eleonores Sohn Klaus-Günther (Eric Wörner) ist ein echtes Mamasöhnchen, träumt aber von der großen Liebe mit seiner Henriette (Britta Wicker). Diese hat langsam die Nase voll davon, auf ihren „Klausi“ zu warten und droht, sich anderweitig umzuschauen.
Doch dann taucht die berühmte Filmproduzentin Loretta Spülberg (Petra Kalisch) mit ihrem Gehilfen Eduard Zwiesel (Achim Kumme) auf und will für ihre finale Filmszene ein Riesen „Kabumm“ veranstalten. Da halten plötzlich alle Dorfbewohner zusammen, um ihren schönen Platz zu retten.
Die Schauspieler gehen in ihren Rollen auf und Regisseur Günter Hanauer hat aus Mimik und Gestik mal wieder alles herausgeholt und ein gelungenes, rundes Stück inszeniert. Das Bühnenbild dazu ist sehr harmonisch, ein Dorfplatz mit zwei etwas heruntergekommenen Häuschen, im Hintergrund der Torbogen und der Sonnenaufgang. Alles in allem war die Resonanz der Gäste durchweg positiv und die Lachmuskeln wurden wie immer stark beansprucht. Die Küche wurde hochgelobt und zum Ausklang bekamen an der Bar alle noch was auf die Ohren von unserem ortsansässigen DJ Max Mayer und die Gläser wurden reich gefüllt. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Theaterabend.