Um es in haushaltsüblichen Mengen zuzubereiten, müssen 2 Kilogramm Filet von Süßwasserfisch in Streifen geschnitten werden. Diese kommen mit Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, rotem Paprika, Tomaten, Gemüsebrühe, Weißwein und natürlich Paprika in den Topf.
Das Küchenteam der HOG Monika und Hans Doll, Margot König und Elisabeth Pässler muss diese Menge in jedem Jahr vervielfachen, um die 100 Gäste satt zu bekommen, die gleich zur Mittagszeit an den Tischen Platz im Restaurant Drei-König in Langenbrücken nehmen. Dazu noch die 20 Hungrigen, die später den Nebenraum reserviert haben. Dazu kommen Abholer, die den würzigen Fischeintopf mit nach Hause nehmen. Jede Platte des Herdes in der Küche war wieder mit riesigen Töpfen belegt, und auch die Kochlöffel haben eine beträchtliche Länge. Einen Stammplatz in der gemütlichen Gaststube haben die Familien Kühnl und Kohl in jedem Jahr, und Peter Kühnl hält ein Sortiment an ungarischen Spezialitäten aus Kiskunmajsa zum Verkauf bereit. Der Vorsitzende der HOG, Innenminister a.D. Heribert Rech, begrüßt die Gäste an jedem Tisch, zu denen auch jedes Jahr die Familie Elbe aus Bruchsal gehört. Auch Heidi Wagenblaß aus Odenheim ist mit ihrem Mann gekommen. In seiner kurzen Ansprache bedankte sich Rech beim gesamten Team und auch bei denen, die in traditioneller Tracht für das Wohl der Gäste sorgen. Der Erlös kommt der Restauration der Marienkapelle zugute, für die die HOG schon beigetragen hat. Dampfend und heiß kommt der Fischpaprikasch dann im Topf auf den Tisch – mit Nachschlag wie zu Hause – oder wie es heute heißt „All you can eat“. „Kann Spuren von Heimat enthalten“, heißt eine Rezeptsammlung, die das Haus des Ostens herausgegeben hat, und in der natürlich auch der Fischpaprikasch nicht fehlt. Nichts erinnert schließlich mehr an die Heimat als der Duft von Speisen, die schon die Oma und die Mama zubereiteten. Aber auch an Gäste, die keinen Fisch mögen oder vertragen, war gedacht. Für sie gab es eine Käseplatte. (cm)