Bisher sind die aktuellen Entwicklungen bei der Flüchtlingsunterbringung unter dem Radar der Öffentlichkeit geblieben. Sie bereiten dennoch Sorgen.
Im Gewerbegebiet in der Lilienthalstraße wird eine Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises Ludwigsburg für insgesamt 300 Menschen entstehen.
In der unmittelbaren Nähe leben bereits viele Flüchtlinge. Schon allein deshalb war für das Quartier bereits 2023 im Rahmen einer von der Verwaltung in Auftrag gegebenen Sozialstrukturanalyse (noch ohne die zusätzlichen Einwohner) ein zu hoher Ausländeranteil an der örtlichen Bevölkerung attestiert worden. Auch sei dort die infrastrukturelle Ausstattung schlecht. Von neutraler, fachkundiger Seite ist an dieser Stelle vor einer Ghettoisierung gewarnt worden!
Gleichzeitig werden die vielen hilfsbedürftigen Menschen mit einer im Korntaler Ortsteil stark geschwächten Kinderbetreuung und Schulinfrastruktur konfrontiert sein. Schon ohne Neuankömmlinge sind in unserer Stadt Wohnungen knapp. Gleiches gilt für Betreuungsplätze, Unterrichtsmöglichkeiten, Ärzte etc. Dafür können die Flüchtlinge nicht zur Verantwortung gezogen werden. Ein Verteilungswettbewerb droht; auch Sorgen vor einer Steigerung der Kriminalität sind berechtigt.
Die Konsequenzen aus dem Betrieb einer Gemeinschaftsunterkunft durch den Landkreis werden allein die Bewohner des Korntaler Stadtteils aber auch die uns anvertrauten Flüchtlinge zu bewältigen haben.
Ob ein Eingehen dieser beträchtlichen Risiken durch haushalterische Vorteile aufgewogen werden kann, betrachten wir sehr skeptisch. Ebenso erschließt es sich nicht, dass die Stadtverwaltung durch eine Reservierung von 50 Plätzen in der Gemeinschaftsunterkunft zur Ghettoisierung einen Beitrag leisten möchte.
Oliver Nauth
für die CDU-Fraktion