In den Räumlichkeiten, in denen früher Dekoration neben Batterien und Filzstiften standen, werden Hemsbachs Bürger zukünftig ihren Pass abholen. In die Räume des ehemaligen SOPO-Markts soll 2025 das Bürgerbüro einziehen. Und nicht nur das. Allerdings ist bis dahin noch viel zu tun. Aber in der Verwaltung strahlt man gelassene Zuversicht aus.
Der Umzug sagt, Raoul Jeffrey Dathan, soll im ersten Quartal 2025 sein. Dieser Umzug wirkt allerdings noch sehr fern, denn noch ist die ehemalige, rund 330 Quadratmeter große Verkaufsfläche des ehemaligen Sonderpostenmarkts eine einzige Baustelle. Die Decken sind offen, die Fußbodenheizung noch nicht installiert. Sie sollte in dieser Woche geliefert werden. Die neuen Fenster, die jene hin zur Straße ersetzen werden, kommen dagegen erst 2025. Dennoch: Vieles hat sich seit Beginn der Arbeiten im Sommer bereits getan. Der Innenraum hat durch Wände eine neue Einteilung bekommen. An einem langen Flur mit Nebenausgang zur Bachgasse sind vier Büroräume und ein Besprechungsraum entstanden. Hier werden die Mitarbeiter von Friedhofs- und Standesamt, einschließlich der Bereichsleitung, ihren neuen Arbeitsplatz finden. Das Herzstück aber bildet das Bürgerbüro. Es wird über den noch einzurichtenden Haupteingang direkt neben der Bäckerei Grimminger betreten. Windfang und Wartebereich empfangen die Bürgerinnen und Bürger, ehe es in das großzügige Büro selbst geht. Hier werden vier Arbeitsplätze eingerichtet. Im hinteren Bereich gibt es zudem Technik- und Putzraum, Archiv, Teeküche und Sanitärräume.
Alles wird größer sein als im Rathaus. Durch die neuen Räume werden zudem andere im Schloss frei. Notwendigerweise, sagt Bürgermeister Jürgen Kirchner. Durch Personalmehrungen habe man im Rathaus mittlerweile Schwierigkeiten, die Mitarbeiter unterzubringen. „Wir brauchen den Platz“, macht er unmissverständlich klar. Bereichsleiter Tobias Schork bekräftigt das, verweist auf Büros, die eigentlich auf zwei Mitarbeiter ausgelegt sind, in denen derzeit aber drei untergebracht sind. Dass das neue Bürgerbüro – wie auch die Außenstelle in der Alleestraße, in der zukünftig nur noch der Vollzugsdienst beheimatet sein wird – sehr zentral und in fußläufiger Entfernung zum Rathaus liegt, sieht Kirchner als absoluten Pluspunkt. Dazu kommt die Barrierefreiheit und die Zusammenlegung der Ämter mit Publikumsverkehr an einem Punkt. Durch die erhöhte Besucherfrequenz könnte, so mutmaßt er, auch die Bachgasse belebt werden. Es wäre ein positiver Nebeneffekt.
Für die Besucher des Bürgerbüros werden übrigens nicht nur die Räume neu sein. Die Stadt wartet zukünftig auch mit einem – im Zuge der Digitalisierung vorgeschriebenen – neuen Service auf: Neben dem Gang zum städtischen Mitarbeiter kann der Pass oder Personalausweis fortan in Eigenregie im Bürgerbüro beantragt werden. Sowohl eine Fotomöglichkeit als auch der Scanner für die Fingerabdrücke stehen dafür bereit. Pass oder Ausweis werden im Nachgang der Beantragung nach Hause geschickt.
430.000 Euro investiert die Stadt in die neuen Räumlichkeiten. Die sind nur gemietet – allerdings auf 20 Jahre und mit Option auf Verlängerung. „Wir haben uns auch eine Absicherung über das Grundbuch geholt“, machte Tobias Schork deutlich, dass man die hohe Investition keinesfalls blauäugig angegangen ist. (cs)