Redaktion NUSSBAUM
74336 Brackenheim

Schnelle unkomplizierte Hilfe

Mit der Hilver-App können sich Menschen schnelle, unbürokratische und kostenlose Hilfe in Talheim holen Von Cosima Kroll Die App, die Thomas Walter...
Ob Hilfe bei der Gartenarbeit,
Ob Hilfe bei der Gartenarbeit,Foto: Kroll

Mit der Hilver-App können sich Menschen schnelle, unbürokratische und kostenlose Hilfe in Talheim holen

Von Cosima Kroll Die App, die Thomas Walter aus Ötigheim ins Leben gerufen hat, wird seit 1. Juli 2024 kostenfrei den Talheimer Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt.

Als Diplompädagogin Martina Spröhnle ihre Tätigkeit als Seniorenbeauftragte im Juli 2023 in Talheim begann, machte sie zuallererst eine Bedarfsanalyse. Bei der Umfrage ergab sich, dass viele ältere Menschen gerne Nachbarschaftshilfe in Anspruch nehmen würden. Über einen Mitarbeiter des Gemeindetages erfuhr die Seniorenbeauftragte dann über die Hilver-App, die zuerst im Raum Rastatt eingesetzt wurde. Später folgte dann der Raum Karlsruhe und schließlich Heidelberg. „Hier geht es um punktuelle Hilfe, die angefordert werden kann“, sagt Martina Spröhnle.

Hilfe für alle Altersklassen

Der ursprüngliche Gedanke ist, dass sich Menschen ab 75 Jahren bei der App registrieren lassen können, doch in Talheim wurde das geändert, sodass das Alter der Hilfesuchenden keine Rolle spielt. „Bei uns können alle Altersgruppen anfragen, wenn sie Hilfe benötigen“, sagt Martina Spröhnle. Die App vermittelt zwischen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und unterstützungsbedürftigen Personen, beispielsweise als Einkaufshilfe, in Haus und Garten, um die Straße zu fegen oder den Müll zu entsorgen. Aber auch Fahrdienste zu Ärzten oder Ämtern können in Anspruch genommen werden. Ebenso wie Hilfe bei technischen Problemen oder auch beim Ausfüllen von Formularen, aber auch um Spiele zu spielen, vorzulesen oder spazieren zu gehen. „Wichtig ist, dass es sich bei den Hilfen um einfache Tätigkeiten mit geringem Aufwand handelt und nicht um professionelle Leistungen, die beispielsweise von ambulanten Pflegediensten, Handwerksbetrieben oder sonstigen professionellen Dienstleistern übernommen werden können“, erklärt die Seniorenbeauftragte.

Um das Ganze für beide Seiten abzusichern, stellen sich die Menschen, die helfen möchten, zunächst persönlich bei Martina Spröhnle im Rathaus vor und werden dann registriert. Dabei lassen sie die Seniorenbeauftragte auch wissen, welche Tätigkeiten sie übernehmen können. Wird dann Hilfe von den Bewohnerinnen und Bewohnern Talheims angefordert, vermittelt Martina Spröhnle zwischen Anfragenden und Helfenden. „Das muss über die Hilver-App oder aber über mich per Telefon aus versicherungstechnischen Gründen gehen und funktioniert sehr gut. Die Hilfesuchenden sind unglaublich dankbar, dass ihnen so schnell und unbürokratisch geholfen werden konnte“, sagt sie. „Die Hilfeleistungen sind eine einmalige Sache“, betont sie. „Wenn sich daraus etwas Längeres ergibt, machen das die Helfenden und die Anfragenden unter sich aus.“

Inzwischen kann sie über einen Pool von 40 Helfenden verfügen. Seit die App freigeschaltet ist, wurden rund 75 Vermittlungen getätigt. Die Gruppe der Helfenden besteht aus Frauen und Männern aus allen Altersklassen von Anfang 30 bis ins Rentenalter. Eine tolle Sache ist diese unbürokratische Nachbarschaftshilfe auf alle Fälle, die hoffentlich auch in anderen Städten und Gemeinden Schule macht.

Erscheinung
Zabergäu-Leintal-Anzeiger
Ausgabe 18/2025

Orte

Brackenheim
Cleebronn
Eppingen
Güglingen
Leingarten
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
29.04.2025
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto