Richard-von-Weizsäcker-Schule Öhringen
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Bildung

Schülerinnen und Schüler der Öhringer Richard-von-Weizsäcker Schule entdecken einen besonderen Kindergarten

Ein inspirierender Besuch im Waldorfkindergarten Morsbach In der letzten Januarwoche hatte die Klasse 2BKSP2 der Berufsfachschule für Sozialpädagogik...

Ein inspirierender Besuch im Waldorfkindergarten Morsbach

In der letzten Januarwoche hatte die Klasse 2BKSP2 der Berufsfachschule für Sozialpädagogik an der Öhringer Richard-von-Weizsäcker-Schule (RWS) eine besondere Praxiserfahrung: „Wir waren eingeladen, den Waldorfkindergarten in Morsbach zu besuchen, wo man uns warmherzig an diesem kalten Januartag begrüßte – nämlich mit frisch gekochtem Tee, der aus der eigenen angebauten Zitronenmelisse hergestellt wurde“, berichtet Amina Crnkic (19 Jahre). Sarah Goal, die Leiterin des Waldorfkindergartens Morsbach, reagierte spontan auf die Freude über die Wärme mit einem Zitat von Jean Paul: „Mit einer Kindheit voll Liebe kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten“, begrüßte sie die angehenden Erzieherinnen und Erzieher lächelnd und stellte ihnen dann den Kindergarten vor: Zwei Erzieherinnen sind dort tätig sowie ein Anerkennungspraktikant und eine Bundesfreiwillige aus Thailand. Die Altersspanne im internen Team sei somit sehr breit und die Denkweisen folglich auch – was indes nicht nur dem Team, sondern auch den Kindern zugutekomme.

Über die auf Rudolf Steiner zurückgehende Waldorfpädagogik hatten die Schülerinnen und Schüler aus Öhringen schon einiges gehört, aber dennoch waren sie dankbar, dass Sarah Goal einige Aspekte in diesem Rahmen nochmals in Erinnerung rief: die Achtung der Individualität des Kindes, die Wichtigkeit von Vorbild und Nachahmung und die Naturerfahrung. In diesem Rahmen, das ist das doppelstöckige Haus des Kindergartens, in dessen unterem Stockwerk sich die Kindergartengruppe befindet. In dem oberen hingegen wird zweimal pro Woche eine Spielgruppe und zweimal eine Eltern-Kind-Gruppe angeboten. Der Kindergarten befindet sich seit 2007 in Morsbach, davor war er von 1997 bis 2007 in einem Wohnhaus in Künzelsau untergebracht; 1987 wurde der Trägerverein gegründet.

Claudia Litterst, die an der RWS Öhringen Sozialpädagogik unterrichtet, freute sich über die Möglichkeit dieses interessanten Besuchs: „Uns als Unterrichtenden geht es um einen konkreten Unterrichtsbezug im Handlungsfeld ‚Berufliches Handeln‘. Ziel ist hier, dass die Schülerinnen und Schüler verschiedene didaktische Handlungsansätze beschreiben, vergleichen und bewerten, um diesem Zusammenhang ihre Rolle und Aufgabe als pädagogische Fachkraft zu reflektieren.“ Berufspraktikant Oskar Steinhilper gab dem Besuch aus Öhringen auch gleich eine ganz konkrete Aufgabe: nämlich mit den vorhandenen Materialien z.B. ein Krankenhaus, eine Pizzeria, ein Flugzeug oder einen Schneepflug zu bauen. Und da gab es für die künftigen Fachkräfte viel zu entdecken und auszuprobieren, denn die Waldorfpädagogik arbeitet nach einem ganzheitlichen Prinzip: Das Kind lernt im Alltag mit Kopf, Herz und Hand – und durch Nachahmung. „Und davon können wir uns einiges für unseren Alltag abschauen“, resümierte die 24-jährige Meyra Asik, die demnächst ihre Ausbildung an der RWS abschließen wird. „Mir gefällt besonders, dass der Alltag in der Einrichtung von Rhythmus und Wiederholung geprägt ist und der Jahres-, Monats- und Wochenverlauf immer im Blick behalten wird. Das schafft Strukturen“, fügte ihre Mitschülerin Julia Abou Maarouf (27 Jahre) hinzu.

Sarah Goals Kollegin Tatjana Kurrle erläuterte, dass die Räumlichkeiten je nach Jahreszeit gestaltet werden und dass es jeden Tag eine Mahlzeit gibt, die mit den Kindern zubereitet wird. Dies wirke entspannend auf die Kinder und gebe ihnen Sicherheit im Alltag. Da war sie wieder, die menschliche Wärme, die im Waldkindergarten Morsbach herrscht und von der sich die Nachwuchskräfte aus Öhringen so angezogen fühlten.

Erscheinung
Neues Stadtblatt – Neuensteiner Nachrichten
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Ausgabe 07/2025

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