Von engagierten Bürgern im Jahre 1924 gegründet, verfolgt der Schützenverein Weingarten seither das Ziel der Förderung des Schießsports. Damals wie heute stehen das Erlernen der Schießfertigkeit und der sichere Umgang mit Waffen im Vordergrund, aber auch der sportliche Ehrgeiz sowie die Geselligkeit und Kameradschaft haben im Schützenverein Weingarten einen hohen Stellenwert.
Der Schützenverein nimmt die Leserinnen und Leser der Weingartener Woche mit auf eine geschichtliche Reise durch 100 Jahre Schützenverein Weingarten und fährt fort mit der Wiedergründung im Jahre 1954 bis hin zum heutigen Schießangebot.
Bau der Luftdruckhalle und erste sportliche Erfolge im Luftdruckschießen nach der Wiedergründung
Nach der Wiedergründung des Vereins wurde das Luftgewehrschießen zunächst in den Nebenräumen des Gasthauses „Zum Goldenen Löwen“ abgehalten. Selbstredend, dass die Mitglieder auch hier nach einer Sportstätte auf eigenem Grund und Boden strebten. Und so sollte neben dem Kleinkaliberstand am südlichen Gebäudeende eine Luftdruckhalle entstehen, in der man Luftgewehr auf 10 m Entfernung in allen Klassen schießen konnte.
Im Frühjahr 1964 konnten schließlich 10 Luftgewehrstände in der eigenen Schießhalle in Betrieb genommen werden. Die Schützen hatten hierzu 600 D-Mark für die Anschaffung einer Scheibentransportanlage gespendet. Damit waren die Sportmöglichkeiten auf dem Vereinsgelände auch im Luftgewehrschießen gegeben.
Die Erfolge auf sportlichem Gebiet blieben nicht aus. In den 60er, 70er, 80er und 90er Jahren setzten die Weingartener Luftgewehrschützen und Schützinnen immer wieder Ausrufezeichen und machten auf sich aufmerksam. 1962 wurde Helmut Balduf Nordbadischer Bezirksmeister. 1969 erzielte Maria Kreuzinger den zweiten Rang bei den Bezirksmeisterschaften in der Damenklasse. 1976 und 1978 holte sich die Damenmannschaft mit den Schützinnen Annemarie Jerger, Hannelore Jonker, Hilde Weishäupl und Ursel Balduf den Kreismeistertitel. Und auch Arno Morrkopf war ein sehr erfolgreicher Schütze, der reihenweise Kreis- und Landesmeistertitel gewinnen konnte. Selbst vor den Deutschen Meisterschaften machten die Weingartner Schützen nicht halt, für die sich Annemarie Jerger und Arno Morrkopf seinerzeit qualifizieren konnten. Den Höhepunkt der sportlichen Aktivität erreichte der Verein 1967 mit der Beteiligung von 10 Mannschaften bei den Bundesvereinswettkämpfen.
Auch die Schützenjugend ließ in dieser Zeit aufhorchen. 1970 gewann die Juniorenmannschaft (Joachim Hambsch, Erich Ries und Ernst Thielisch) die Bezirksmeisterschaft im Luftgewehr und 1979 war die Jugendmannschaft (Beate Hummel, Hans-Peter Perl und Bernd Schickl) die beste des Schützenkreises 11 Bruchsal. Mehrere Kreis- und Landesmeistertitel gingen in diesen Jahren nach Weingarten. Mit Beate Hummel, Frank Sebold, Kerstin Westenfelder, Andrea Schäfer, Doruk Isikli, Sandra Koch, Susanne Mangei, Michael Eilrich, Christian Lorenz, Thomas Schneider, Uwe Walter und Heiko Meyer hatte man eine starke Schützenjugend. 1985 krönte Heiko Meyer seine Schießlaufbahn sogar mit dem deutschen Meistertitel in der Jugendklasse Disziplin Luftpistole.
Nach rund 25 Jahren Dienst wurde 1989 die manuelle Scheibenzuganlage für die Luftdruckdisziplinen in eine neue vollautomatische Anlage umgerüstet. Nun konnten die Schützen mit einem Knopfdruck die Schießscheiben ausfahren bzw. herholen und mussten nicht mehr händisch kurbeln. 3.000 D-Mark spendeten die Schützen damals für ihren Schießsport.
Ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte war 2023 die Modernisierung der mittlerweile veralteten Seilzuganlagen auf moderne elektronische Schießstände mit computergesteuerter Trefferanzeige. Damit stehen den Schützen jetzt 10 brandneue und topaktuelle Schießbahnen für ihren Schießsport zur Verfügung und mit dem integrierten Lichtschießen können jetzt auch schon Kinder ab 6 Jahren gefahrlos an den Schießsport herangeführt werden. Über 8.000 Euro wurden durch Spendenaktionen gesammelt, die in dieses Projekt mit einflossen. (sgm)