NUSSBAUM+
Dies und das

Schulkinder im Felsenhaus

„So eines stand bei meiner Oma …“, oder „Als Kind haben wir damit …“, das sind häufige Bemerkungen, die man hört, wenn Besuchergruppen, etwa...
Foto: Heimatverein Flein

„So eines stand bei meiner Oma …“, oder „Als Kind haben wir damit …“, das sind häufige Bemerkungen, die man hört, wenn Besuchergruppen, etwa bei Café Naseweis, oder bei Kärwe Meets Business durch das Felsenhaus gehen. In der letzten Januarwoche allerdings erfüllten Besuchergruppen mit einem wesentlich niedrigeren Altersdurchschnitt als bei den oben genannten Anlässen das Felsenhaus mit neugieriger Geschäftigkeit. An drei Tagen informierten sich die dritten Klassen der Fleiner Grundschule über die Lebensumstände in einem bürgerlichen Wohnhaus in der Zeit ihrer Urgroßeltern und früher. Entsprechend anders fielen die Kommentare zu den bestaunten Exponaten aus. „Krass“ war einer der ersten Kommentare nach einem Blick ins Interieur des Felsenhauses.

Sie lernten die baulichen Besonderheiten des Felsenhauses kennen, bekamen Einsicht in die zumindest teilweise Notwendigkeit der Selbstversorgung mit dem Nötigsten, indem man ein Stück Land bebaute, Vieh hielt und auch sonst viele Dinge des Bedarfs selbst herstellte. Sie lernten heute selten gewordene Handwerke und die zugehörigen Handwerkszeuge kennen, auch solche, die man in Einheit von Wohnen und Arbeiten betrieben hat, wie zum Beispiel die des Schneiders oder Schusters, und auch womit man in einer Zeit vor Streamingdiensten, Fernsehen, Radio und Videospielen die – allerdings ohnehin sehr geringe – Freizeit verbracht hat. Ganz besonderes Interesse fanden natürlich die Utensilien aus der Schule vor 100 Jahren. Die Erfahrung, wie es ist, einmal mit einem dieser dünnen Schiefergriffel auf einer Schiefertafel zu schreiben, wollten alle machen. Darüber hinaus lösten ganz besonders die Objekte Erstaunen und Interesse aus, die zeigten, wie man auch schon in einer Zeit vor der Elektrifizierung der Haushalte Musik hören konnte (Grammophon – „Aufzieh-CD-Spieler“), Bilder projizieren (Laterna Magica – „Petroleum-Beamer“) oder die genaue Zeit zur Verfügung hatte (minutengenau laufende 200 Jahre alte Schwarzwalduhr). Krass!

Beim Abschied danach gefragt, behaupteten dann alle Schülerinnen und Schüler durchaus überzeugend mit lauter Stimme, es hätte ihnen Spaß gemacht.

Das macht uns Hoffnung, dass wir in Zukunft regelmäßig wieder Schulkinder durch unser Felsenhaus führen dürfen, für die ein häusliches Umfeld, wie das, welches das Felsenhaus repräsentiert, bereits etwas geradezu „Exotisches“ ist. Auf jeden Fall aber krass.

G.B.

Foto: Heimatverein Flein
Erscheinung
Fleiner Nachrichten
NUSSBAUM+
Ausgabe 07/2025

Orte

Flein

Kategorien

Dies und das
Panorama
von Heimatverein Flein
12.02.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto