MLP Academics Heidelberg
MLP Academics Heidelberg
69115 Heidelberg
easyCredit BBL, 32. Spieltag

Schwierige Zeiten, komplizierte Englische Woche

Die MLP Academics wollen am Samstag im Heimspiel gegen ratiopharm ulm das Formtief überwinden. Big Man Osun Osunniyi fällt bis auf Weiteres aus.
Grafik Ulm
Miit ratiopharm ulm gastiert am Samstagabend das offensivstärkste Team der BBL im SNP dome. Die MLP Academics müssen sich gegenüber den letzten drei Spielen steigern, um dem aktuellen Tabellenzweiten Paroli bieten zu können.Foto: Grafik: MLP Academics

jog. Es sind schwierige Zeiten für die MLP Academics Heidelberg: Nach einer starken Saison scheint den Jansson-Schützlingen die Puste auszugehen. Erstmalig haben die Kurpfälzer in der 59. Spielzeit der easyCredit Basketball Bundesliga drei Spiele (80:85 in Bonn, 74:94 zu Hause gegen Braunschweig und 60:78 in Vechta) hintereinander verloren. Und die bevorstehende Englische Woche könnte kaum anspruchsvoller sein. Bereits an diesem Samstag (18.30 Uhr/live ab 18.15 Uhr bei Dyn) gastiert mit ratiopharm ulm einer der Meisterschaftsanwärter im SNP dome, vier Tage später müssen die Jungs vom Neckar zum aktuellen BBL-Dritten FIT/One Würzburg Baskets und am 11. Mai empfangen sie Aufsteiger SKYLINERS Frankfurt zum Abschluss der regulären Saison.

Kniegelenkprellung bei „Big O“ diagnostiziert

Das sind die sportlichen Herausforderungen binnen neun Tagen. Doch es gibt seit der enttäuschenden Niederlage bei RASTA Vechta eine weitere besorgniserregende Nachricht. Die Verletzung des amerikanischen Centers Osun Osunniyi, beim Abwehrversuch gegen Topscorer Brandon Randolph, wirkt wie ein zusätzlicher Schock. Immer wenn Spieler in der Luft zusammenknallen und die körperliche Kontrolle nicht mehr gewährleistet ist, kann es leider manchmal böse enden. Die MLP Academics verkündeten am Freitagabend nach einer MRT-Untersuchung, dass sich Osunniyi eine Kniegelenkprellung zugezogen hat, die ihn bis auf Weiteres zum Zuschauen verurteilt. Schlimmste Befürchtungen, dass seine Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden, bestätigten sich gottlob nicht. Allerdings wird „Big O“ als einer der zentralen Figuren im System von Headcoach Danny Jansson dem Team sehr fehlen.

Ungeachtet der tragischen Szene (25.) in Vechta müssen die MLP Academics im Kollektiv ihr Formtief mit vereinten Kräften überwinden. Ein Bild hatte im RASTA Dome Symbolcharakter: Da holte Michael Weathers kurz nach der Schlusssirene die Mannschaft zusammen – und versuchte seine Profikollegen im weißen Trikot gleich wieder aufzurichten und auf die nahe Zukunft einzuschwören. Im Laufe dieser BBL-Saison wurde mehrfach der exzellente Teamgeist beschworen. Jetzt können die Heidelberger beweisen, dass das Mindset in kniffligen Phasen hundertprozentig stimmt.

Alex Vogel: Ungünstigster Zeitpunkt

„Die bisher schwierigste Saisonphase zu einem leider ungünstigsten Zeitpunkt“, sagt der Sportliche Leiter Alex Vogel, „wir bekommen derzeit nicht die Energie aufs Parkett, die wir von diesem Team über die gesamte Spielzeit gewohnt waren. Dies zeigt sich nun zum wiederholten Male zu Beginn von Spielen. Auch bekommen wir derzeit unsere Qualität nicht aufs Feld.“ Der allgemeine Leistungseinbruch kommt unvorhergesehen. In Vechta gab es wenige Lichtblicke: Kapitän Ryan Mikesell und Energizer Michael Weathers übernahmen die meiste Verantwortung. Insbesondere DJ Horne und Bakary Dibba blieben stattdessen weit unter ihren Möglichkeiten. Symptomatisch: Beiden Protagonisten gelang kein Feldkorb – ihnen fehlte die Überzeugung in ihren Aktionen, die sie sonst eigentlich besitzen. Erfrischend war die Ehrlichkeit von Forward Mateo Seric unmittelbar nach der Pleite in Niedersachsen: „Wir haben gerade sowohl offensiv als auch defensiv keinen Rhythmus. Wir müssen wieder Vertrauen in unseren Angriff bekommen und es gemeinsam lösen. Es schafft niemand alleine.“

Nun gibt Bayern-Verfolger ratiopharm ulm seine Visitenkarte im Dome ab. Die Donaustädter kommen mit Wut im Bauch in die Universitätsstadt, denn in der Hinrunde ließen sie sich beim 67:69 für die MLP Academics die Butter vom Brot nehmen. Bis dato ist es die einzige Heimniederlage der Ulmer „Spatzen“, die nach 23 Minuten gegen Heidelberg mit 19 Punkten scheinbar uneinholbar in Front lagen. Die „Uuulmer“ von Headcoach Ty Harrelson bringen sehr viel Selbstvertrauen mit ins Landesduell. Das 119:92 gegen die EWE Baskets Oldenburg war geprägt von einem Offensivrun nach dem anderen – allein in der zweiten Hälfte gelangen den Männern in Orange sagenhafte 69 Punkte.

Mix aus Leitfiguren und hungrigen Talenten

Der Meister von 2023 hat wiederum eine großartige Truppe zusammengestellt, die wie gehabt NBA-Scouts anlockt. Die Mischung aus erfahrenen Leitfiguren und hungrigen Talenten passt. Gefährlichste Akteure sind der amerikanische Small Forward Justinian Jessup (12,5 Punkte im Schnitt), Shooting Guard Alfonso Plummer (11,8) aus Puerto Rico, Modellathlet Karim Jallow (11,7) sowie der israelische Youngster Ben Saraf (11,4). Ulm markiert 88,7 Punkte pro Spiel und hat mit einer Fieldgoalquote von 48,8 Prozent die beste in der BBL. Selbst die Ausfälle von Kapitän Thomas Klepeisz und des NBA-erfahrenen Isaiah Roby (Oklahoma, San Antonio) haben die stürmischen Schwaben relativ problemlos kompensiert.

Die Bilanz zwischen den beiden Kontrahenten spricht für die Gäste. In bis dato sieben Aufeinandertreffen verließen die ambitionierten „Uuulmer“ sechs Mal als Sieger das Parkett. Einzige Ausnahme: Das besagte 67:69 am 14. Dezember mit dem Wahnsinns-Comeback der MLP Academics.

Kurz vor dem „Kehraus“ in der Hauptrunde wollen sich die Heidelberger und auch die Ulmer keinerlei Blöße geben. Es geht am Rande auch um die möglichst beste Ausgangsposition für die Postseason. Die Reihenfolge in der saisonalen „Crunchtime“ ist klar: Höchste Priorität haben die eigenen Resultate, erst dann richtet sich der Blick auf andere Spielstätten, erst dann kann der Rechenschieber ausgepackt werden. „Ulm hat nach den Bayern und mit ALBA den stärksten Kader der gesamten Liga. Wir müssen von der ersten Sekunde unsere tollen Fans mitnehmen und den Basketball spielen, der uns über die gesamte Saison ausgezeichnet hat“, hofft Alex Vogel auf den Aufwärtstrend in der Außenseiter-Rolle.

Über allem stehen bei den MLP Academics zwei Aspekte: Die Erleichterung über die ärztliche Diagnose bei Osun Osunniyi – und die Wiederentdeckung der Identität im eigenen Spiel …

Fernsehen:

Die Partie wird ab 18.15 Uhr live bei Dyn übertragen.

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