Gemeinde Kirchentellinsfurt
72138 Kirchentellinsfurt

Schwungvoll in den Frühling

Choropax und Liederkranz Kirchentellinsfurt mit „Barock’n’Rock" in der Martinskirche „Tanzend und springend“ hätte das Publikum den Projektchor...
Foto: Foto: E. Rabe

Choropax und Liederkranz Kirchentellinsfurt mit „Barock’n’Rock" in der Martinskirche

„Tanzend und springend“ hätte das Publikum den Projektchor Choropax/Liederkranz in der Martinskirche begleiten können – dem Lied entsprechend, das Hans Leo Haßler um 1601 komponierte. Denn das vielfältige Programm unter dem Motto „Barock’n’Rock“ bot allerlei Tanzmelodien von höfischen, barocken Reigen über Evergreens der Comedian Harmonists bis zu Ohrwürmern aus den 1950er-Jahren. Die etwa 150 Besucher – die Martinskirche war am Sonntagabend fast voll – spendeten dem Chor und seiner Leiterin Claudia Faragó ausgiebig Applaus.

„Audite, silete – höret und lauschet der göttlichen Musik“ – mit dieser Aufforderung eröffnete der Chor – gemessenen Schrittes durch das Kirchenschiff gehend – das Konzert. Lebhafte Melodien aus der Barockzeit bildeten den ersten Block. Auf Daniel Fridericis Bekenntnis zur lieblichen Musik und zum kühlen Wein folgten das italienische Tanzlied „An hellen Tagen“ sowie Haßlers Gagliarda „Tanzen und Springen“. Diese schnellen Melodien meisterte der Projektchor ebenso souverän wie das getragene französische Liebeslied „Belle, qui tiens ma vie“, das einst am Königshof als feierlicher Tanz beliebt war. Rustikal und rhythmisiert ist das Lied „Tourdion“ zu singen. Dabei gibt zunächst der Bass den Takt vor, dann fordern auch die anderen Stimmen zum Genuss von Wein und Schinken auf.

Zwischen Barock und Rock stimmte der Chor drei bekannte Volksweisen an. „Dat du min Leevsten büst“, „Die Gedanken sind frei“ und „Kuckuck ruft's aus dem Wald“. Der Vogel hatte jedoch einen Ausflug in die Karibik unternommen und den Calypso-Rhythmus mitgebracht. Die Männerstimmen übernahmen deshalb die Rolle der lateinamerikanischen Schlaginstrumente – eine echte Herausforderung. Mit frühlingshafter Leichtigkeit präsentierte der Chor danach zwei Schlager der Comedian Harmonists: „Veronika, der Lenz ist da“ sowie „Wochenend und Sonnenschein“.

Mit „Lollipop“ stieg der Chor in die rockige Phase ein. Dass der Ohrwurm in den 50er-Jahren in den USA auch eine gesellschaftspolitische Seite hatte, verriet Moderator Ulli Bausch dem Publikum. Den schwarzen Frontsänger Ronald Gumm blockierten die Plattenfirmen, erst die weiße Girl Group „The Chordettes“ landete mit „Lollipop“ in den Charts. Mit viel Drive und energiegeladen steuerte danach Claudia Faragó den Chor durch den Beach Boys-Hit „Barbara Ann“. Dagegen verlangte die Komposition „Rock for Fun“ von Lorenz Mayerhofer ein Gespür für Swing – die Sänger und Sängerinnen versprühten mit diesem Lied jedenfalls viel Freude. Jürgen Knöpfler, der den Chor am Piano begleitete, fügte mit „The Groover“ noch ein rockiges Solo auf dem Klavier hinzu. Knöpfler hatte zuvor schon mit dem „Birthday Song“ und „Fantasia“ von Michael Schütz die Pfeifen der Kirchenorgel durchgepustet.

Chor und Publikum durften sich dann schwelgerisch den Filmmelodien „Que sera, sera“ und „Moon River“ hingeben. Mit dem Schlager „Das gibt’s nur einmal“ wurde das Publikum zurück in die Anfangszeit des Tonfilms entführt. Rhythmus und Gefühl, Träumerei und Melancholie – das Lied, einst von Lilian Harvey gesungen, verbindet alles. Für den üppigen Applaus bedankte sich der Projektchor mit „There’s one more song“ von Paul Hammersteen. Viele Besucher blieben noch auf ein Glas Sekt, um mit den Sängerinnen und Sängern zu plaudern.

Text: rok

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Ausgabe 15/2025

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