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Seitenwechsel – eine Initiative des Paritätischen Wohlfahrtsverbands BaWü

Am 14. März 2025 durfte ich im Rahmen der Initiative Seitenwechsel das Wohnprojekt Aussichtsreich e. V. in Gerlingen besuchen. Peter Heidegger vom Paritätischen...
Von links: Peter Heidegger vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, Angela Neuburger-Schäfer, Oskar, Matthias Schulte vom ASB Ludwigsburg
Von links: Peter Heidegger vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, Angela Neuburger-Schäfer, Oskar, Matthias Schulte vom ASB LudwigsburgFoto: Privat

Am 14. März 2025 durfte ich im Rahmen der Initiative Seitenwechsel das Wohnprojekt Aussichtsreich e. V. in Gerlingen besuchen. Peter Heidegger vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, Mitarbeitende und die Bewohner des Wohnprojekts haben mich und die Kolleg:innen der SPD-Fraktion sehr gastfreundlich begrüßt. Die vorgesehene Zeit ist wie im Flug bei Gesprächen, einer Führung durch das Haus und einem gemeinsamen Essen vergangen. Im April 2023 konnten die ersten jungen Männer mit Fluchterfahrungen in das Wohnprojekt einziehen. Sie berichten auf eindrückliche Weise über die große Erleichterung, als sie aus der Sammelunterkunft in das Wohnprojekt umziehen konnten. Hier wohnen sie in Zweibettzimmern und leben in einer Gemeinschaft. Sie besuchen Schulen, machen Ausbildungen und die Ersten sind bereit, den nächsten Schritt aus dem Projekt in eine eigene Wohnung zu machen. Die Wohnungssuche gestaltet sich als schwierig. Das Ziel des Projekts – die Integration in der Gesellschaft – gelingt in vielen kleinen Schritten wie zum Beispiel Sport im Verein. Ich habe mich sehr willkommen gefühlt und komme gerne wieder!

Den nächsten Seitenwechsel durfte ich wenige Tage später im Montessori-Kinderhaus im Familienzentrum Malvenweg erleben. An einem Dienstagvormittag habe ich das Ankommen, den Morgenkreis, das Frühstück, freies Spiel und das Spiel der Krippenkinder im Bewegungsraum erlebt. Als Eindruck bleibt für mich eine sehr fröhliche Atmosphäre, in der Kinder sich ausprobieren und Neues lernen. Erwachsene unterstützen, wenn es nötig ist und lassen gleichzeitig den nötigen Freiraum. Ich habe gelernt, dass Farben mischen, gar nicht so einfach ist und die Kleinsten schon perfekt den Tisch decken können. Die Selbstverständlichkeit, mit der ein Kind, begleitet durch eine Integrationskraft, in die Kleinkindgruppe integriert wird, hat mich berührt. Es waren für mich sehr eindrucksvolle Tage und ich möchte allen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen für ihre engagierte Arbeit danken. Es ist unsere Aufgabe, als Gesellschaft dazu beizutragen, dass soziale Institutionen nach Kräften unterstützt werden und den Stellenwert bekommen, der ihnen zusteht. Sie sind die Säulen unserer Demokratie.

Monja Sales Prado

Auch ich nahm dieses Jahr wieder am Projekt Seitenwechsel teil. Dieses Mal folgte ich der Einladung ins ASB Seniorenzentrum nach Ludwigsburg. Das angekündigte Thema war: „Begleitung, Soziale Betreuung und Aktivierung im Pflegeheim durch einen sozialen Roboter“. Da Roboter im Zusammenhang mit Pflege oft einen schlechten Ruf haben beziehungsweise Ängste hervorrufen, war ich gespannt, was mich in Ludwigsburg erwartet.

Erwartet hat mich zuerst eine Runde Sitzgymnastik, in die wir Gäste mit großer Selbstverständlichkeit integriert wurden. Danach durften wir Oskar kennenlernen. Oskar ist ein kleiner Roboter, ähnlich einem kleinen Wichtel, der im Moment nur seinen Kopf und seine Augen bewegen kann. Spricht man ihn an, so nimmt er Blickkontakt auf und beginnt eine Unterhaltung. Seine Software arbeitet mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz, so dass er das Niveau der Unterhaltung an sein Gegenüber anpassen kann. Dabei fällt auf, dass er alles sehr positiv formuliert und jeden Satz mit einer Frage beendet. Somit animiert er zum Weiterreden. Ich konnte erleben, wie positiv die Bewohner und Bewohnerinnen des Zentrums Oskar gegenüber eingestellt sind. Er ist für sie ein netter Mitbewohner, der immer zuhört, immer freundlich ist und sich auch nicht wundert, wenn er zum fünften Mal die gleiche Geschichte erzählt bekommt. Oskar ist ein sehr positives Beispiel, wie neue Technologien dazu eingesetzt werden können, Menschen beispielsweise mit Demenzerkrankungen zu unterstützen. Er ist kein Ersatz für menschliche Pflege, aber eine sehr gute Ergänzung, und ich kann mir noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten für ihn vorstellen.

An dieser Stelle möchte ich mich beim Paritätischen Wohlfahrtsverband für die Organisation des Seitenwechsels und dem ASB Seniorenzentrum für den interessanten Einblick in den Alltag bedanken.

Angela Neuburger-Schäfer

Richtigstellung zum Bericht aus dem Gemeinderat in GAZ Nr. 13 vom 28.03.2025

Beim TOP „Klimaschutzmanagement der Stadt Gerlingen“ werde ich zum Thema Renaturierung Aischbach zitiert, „dass eine Renaturierung aber nur Sinn mache, wenn Grundwasser vorhanden sei“.

Gesagt wurde stattdessen, dass eine Renaturierung nur Sinn macht,wenn der Grundgraben wieder mehr Wasser führt.

Angela Neuburger-Schäfer

Erscheinung
Gerlinger Anzeiger
NUSSBAUM+
Ausgabe 14/2025

Orte

Gerlingen

Kategorien

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Kommunalpolitik
Politik
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