Schwefelhexafluorid (SF6) mit seinem hohen Treibhauspotenzial wird in Schaltanlagen für die Energieübertragung und -verteilung im Mittelspannungs- und Hochspannungsbereich eingesetzt und oft als Argument gegen Windkraftanlagen (WKA) genannt, obwohl es in Schaltanlagen aller Kraftwerkstypen zum Einsatz kommt.
SF6-Emissionen durch Atomkraftwerke (AKW) z.B. sind weitaus höher als die durch WKA. So überschreitet das AKW Flamanville immer wieder den dortigen Grenzwert von 100 kg. Das entspricht einer Freisetzung von ca. 0,038 kg SF6 pro installierter Leistung und Jahr. WKA dagegen emittiert nach technischem Stand ca. 0,001 kg SF6 pro installierter Leistung und Jahr.
Das Treibhauspotential der SF6-Emissionen einer WKA entspricht etwa 0,07 t CO2 pro Jahr. Gegenüber der Stromgewinnung aus fossilen Energieträgern vermeidet eine WKA im gleichen Zeitraum weit mehr, nämlich etwa 7.500 t CO2-Emissionen.
In Deutschland waren alle elektrischen Anlagen im Jahr 2020 für 13% der SF6-Emissionen, somit 0,05% der CO2-Emissionen verantwortlich. Die meisten SF6-Emissionen stammen noch aus Schallschutzfenstern, welche seit 2007 nicht mehr neu verbaut werden dürfen.
Glücklicherweise soll die Verwendung von SF6-basierten Mittelspannungsschaltanlagen beginnend ab 2026 in der EU verboten werden. Die Planungen für mögliche WKA in und um Gomaringen werden frühestens ab September 2025 konkret. Inbetriebnahme wäre also nach Inkrafttreten des Verbots, sodass kein SF6 zum Einsatz kommen dürfte, also auch nicht in Gomaringen.
Auf www.prowindkraft-neckar-alb.de gehen wir auf weitere Bedenken sowie verbreitete Irrtümer und Falschinformationen ein.