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Sicher leben im Alter – Gefahren erkennen und klug handeln

Das „Aktiv im Alter“-Team um Kulturamtschefin Alexandra Özkalay hat sich für ihr Jahresprogramm wieder so einiges einfallen lassen. Die...

Das „Aktiv im Alter“-Team um Kulturamtschefin Alexandra Özkalay hat sich für ihr Jahresprogramm wieder so einiges einfallen lassen. Die erste der zwölf Veranstaltungen stand unter dem Motto „Die Kriminalpolizei rät“. Sie begrüßte herzlich die zahlreich Gekommenen, die sich erneut um Prävention für Ältere und Junggebliebene informieren wollten.

Bürgermeister Kevin Weirether hatte sich auch Zeit genommen, um zum einen dem Vortrag von EPH (Erster Polizeihauptmeister) Tobias Hoffmann zu lauschen, aber auch zuvor seinen Senioren einen guten und gesunden Start ins neue Jahr zu wünschen. Auf seine Frage, wer denn schon seinen Grundsteuerbescheid bekommen habe, gingen einige Finger hoch und mehr als die Hälfte der Gäste sagte, dass sie mehr Steuern zahlen, einige wenige auch etwas weniger zahlen müssen. „Nach dem Landesgesetzgeber profitieren eindeutig die Gewerbetreibenden von der Steuer, aber insgesamt sei die Steuer aufkommensneutral. Unter dem Strich fließen sogar 3.000 Euro weniger in den Neulußheimer Haushalt“, so Weirether.

Ums Geld ging es auch nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken. „Betrügereien von Gaunerbanden haben extrem mit Haustür- und -telefonbetrügereien zugenommen“, so EPH Tobias Hoffmann, 34 Jahre jung und seit 13 Jahren im Polizeidienst, in seinem kurzweiligen Vortrag.

An der Haustür

Angefangen von unseriösen Spendensammlern oder Notdiensten bis hin zu falschen Amtspersonen sind die üblen Maschen der Gauner, um sich Zutritt zu den Menschen und ihren Wohnungen zu schaffen. Angebliche Dachdecker und Trupps mit Teer-Maschinen, um kostengünstig eine schnelle Sanierung zu leisten, seien auch bekannt.

Widerspruchsrecht und Tipps der Polizei

„Vor dem Öffnen der Tür durch den Spion oder Fenster schauen, niemandem zeigen oder sagen, wo Wertgegenstände verwahrt werden, Nachbarn gegen zudringliche Personen hinzuziehen und die Stimme im Hausflur lauter werden lassen. Halten Sie Ihr Handy in der Hand und rufen Sie jemanden an. Niemanden in die Wohnung lassen, nichts unter Zeitdruck unterschreiben, was man nicht verstanden hat. Und sollte dennoch etwas an der Tür gekauft werden, kann man sicher sein, es ist gering und wertlos. Auch wenn ein Widerspruchsrecht innerhalb von 14 Tagen besteht, gilt es einiges zu beachten: Vertragsdurchschrift aushändigen lassen, Datum und Belehrung auf dem Dokument genau beachten. Ab da gelten die 14 Tage. Das gilt u. a. bei Ratenkauf, Zeitschriftenabos, Handwerksleistungen und Versicherungsverträgen. Das Widerspruchsrecht gilt aber nicht bei Barzahlung und Bagatellgeschäften unter 40 Euro und Mitgliedschaften zu Vereinen.“

Trickdiebstahl

Dazu gehören der Glas-Wasser-Trick, um in die Wohnung zu kommen, aber auch falsche Handwerker oder falsche Polizeibeamte, die sich Zutritt verschaffen wollen. Jeder sollte sich fragen, warum kommt jemand ausgerechnet zu mir? „Lassen Sie die Person vor der abgesperrten Tür warten und reichen Sie meinetwegen das Wasser durchs Fenster. Sie haben keinen Handwerker bestellt, rufen Sie die Hausverwaltung an und bei angeblichen Amtspersonen lassen Sie sich den Dienstausweis geben oder rufen die genannte Behörde an und lassen die Person vor der Tür warten, bis Sie Klarheit haben.“

Telefonbetrug

Betrugsmaschen sind Schockanrufe oder Enkeltricks. Eine Seniorin berichtete über Anrufe bis in die Nacht. Sie nahm nicht ab. Ein Anrufbeantworter wurde vom Sohn besprochen, die Anrufe liefen so ins Leere. Mitgebracht hatte EPH Hoffmann ein Beispielgespräch, wie solche Gauner am Telefon vorgehen.

„Bei Schockanrufen Ruhe bewahren, keine Namen sagen, legen Sie auf und rufen die Angehörigen an, ob wirklich ein Notfall ist. Niemals Geld oder Schmuck an Unbekannte geben. Rufen Sie die Polizei unter 110 an, schämen Sie sich nicht, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt. Eine neue Betrugsmasche ist die Nachricht an Sie, dass ein Paket nicht zugestellt werden konnte und Sie bestimmte Sachen im Internet angeben sollen. Haben Sie überhaupt etwas bestellt?“

Gerne beantwortete EPH Tobias Hoffmann noch Fragen u. a. zu Schlüsseldiensten. Und da sein Rat, sich Hilfe bei der Polizei zu holen. Die haben zumindest Listen von seriösen Schlüsseldiensten.

Alexandra Özkalay bedankte sich bei EPH Tobias Hoffmann für den informativen Vortrag und hatte für alle Senioren ebenfalls einen besonders guten Rat: „Legen Sie sich die Telefonnummer des Polizeireviers Hockenheim an ihr Telefon und sagen Sie dem unbekannten Anrufer, dass er in fünf Minuten noch einmal anrufen möge und sagen ihm, dass Sie zwischenzeitlich das Revier anrufen … das müsste funktionieren.

Am 11. Februar wird es dann bei der alljährlichen Faschingsveranstaltung närrisch im barrierefreien Gemeindesaal.

Text und Bilder: Renate Hettwer

Erscheinung
Lußheimer Nachrichten
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Ausgabe 04/2025

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Panorama
Senioren
von Aktiv im Alter
23.01.2025
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