Siegt am Ende die Vernunft?

Alle Gemeinderatsmitglieder und der Bürgermeister waren sich zu Beginn der Diskussion um den Radschnellweg einig, dass die sinnvollste Trasse entlang der B10 verlaufen sollte. Doch das Regierungspräsidium lehnte diese Variante unter Verweis auf Kosten, Lärm- und Schallschutz sowie den Schutz von Reptilien ab – ohne diese Punkte bis heute mit belastbaren Fakten oder Gutachten untermauert zu haben.

Die vom Regierungspräsidium bevorzugte Trasse durch den Bruckenwasen wurde von allen Gemeinderatsmitgliedern abgelehnt. Auch die von der Stadtverwaltung ins Spiel gebrachte südliche Trasse entlang der Fils stieß aufgrund von Sicherheitsbedenken auf wenig Zustimmung. Die ULP hat über Jahre hinweg immer wieder auf die ursprüngliche Entscheidung hingewiesen und damit für die B10-Trasse argumentiert.

Nun scheint ein Umdenken stattzufinden. Nach intensiven Diskussionen, Widerstand aus der Bevölkerung und einem Bürgerbegehren rückt das Regierungspräsidium von seiner bisherigen Position ab. Im Zentrum der aktuellen Debatte steht nun die Frage der Brücke.

Viele Gemeinderäte sprechen sich für eine große, überspannende Brücke aus, die den Radschnellweg direkt bis zur B10 führt. Dies wäre nicht nur die sicherste Lösung, sondern würde auch die geforderte Kreuzungsfreiheit gewährleisten. Kreuzungen mit Autoverkehr stellen gerade für einen Radschnellweg ein erhebliches Risiko dar und widersprechen dem ursprünglichen Ziel einer durchgängig sicheren und schnellen Verbindung. Die Entscheidung für eine Brücke mit direkter Anbindung an die B10 wäre unserer Meinung nach folgerichtig und zukunftsweisend für die Mobilität in Plochingen.