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Sigmaringer Gesundheitsamt wirbt für Impfungen gegen HPV zur Krebsvorsorge

Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten durch Intimkontakte übertragenen Viren – und dennoch ist Baden-Württemberg Schlusslicht bei den...

Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten durch Intimkontakte übertragenen Viren – und dennoch ist Baden-Württemberg Schlusslicht bei den Impfungen. Dabei kann das Virus unter anderem Gebärmutterhalskrebs oder Krebs im Mund-Rachen-Raum auslösen. „Impfungen schützen aber nahezu vollständig vor einer Infektion mit den in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen“, sagt Dr. Susanne Haag-Milz, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit beim Landkreis Sigmaringen. „Damit können die Impfstoffe entscheidend zur Krebsvorsorge beitragen.“ Nach einer aktuellen Analyse der Krankenkasse DAK haben sich in Baden-Württemberg wieder mehr Kinder und Jugendliche gegen HPV impfen lassen. Allerdings ist die Impfquote geringer als noch vor der Corona-Pandemie. Landesweit sind nur etwa 36 Prozent der 14-jährigen Mädchen und 23 Prozent der Jungen geimpft. HPV-Infektionen verlaufen in den meisten Fällen ohne Symptome und sind nach ein bis zwei Jahren nicht mehr nachweisbar. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern können bestimmte HP-Viren jedoch unangenehme Feigwarzen im Intimbereich auslösen. Hochrisikotypen sind in der Lage, Krebsvorstufen und Krebs zu verursachen. Die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Bei etwa 30 bis 50 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren kann eine HPV-Infektion nachgewiesen werden. Neue Studien zeigen aber auch, dass in Europa etwa einer von fünf Jungen beziehungsweise Männern ab 15 Jahren mit mindestens einem Virus-Hochrisikotyp infiziert ist. Bleibt ein solches Hochrisiko-Virus über mehr als 18 Monate bestehen, kann sich daraus eine Zellveränderung (Dysplasie) und später ein Karzinom entwickeln. Bei Frauen wird Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) nahezu immer durch HP-Viren verursacht. Bei Männern können anhaltende HPV-Infektionen einen Kopf-Hals-Tumor (Oropharynx-Karzinom) oder Tumore des Anus oder Penis auslösen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Impfung gegen HPV sowohl für Mädchen als auch für Jungen. „Die Impfung sollte idealerweise vor Aufnahme erster sexueller Kontakte erfolgen“, sagt Dr. Susanne Haag-Milz. Die STIKO empfiehlt zwei Impfungen im Alter von 9 bis 14 Jahren im Abstand von mindestens 5 Monaten. Ist die Impfung nicht bis zum Alter von 14 Jahren vorgenommen worden, sollte sie bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt und um eine dritte Impfung ergänzt werden? „Bislang ungeimpfte Jugendliche sollten auch dann noch gegen HPV geimpft werden, wenn sie bereits erste sexuelle Erfahrungen gemacht haben“, sagt die Leiterin des Sigmaringer Gesundheitsamts. „Falls es bereits zu einer Ansteckung mit Humanen Papillomviren gekommen ist, kann die Impfung noch vor den anderen im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen schützen.“ Die Impfung sollte so bald wie möglich erfolgen.
Erfolgt die HPV-Impfung im Alter von 9 bis 17 Jahren, übernehmen gesetzliche Krankenkassen und private Krankenversicherungen in der Regel die Kosten. Soll in einem späteren Alter geimpft werden, empfiehlt es sich, eine mögliche Kostenübernahme vorab zu klären.

Fragen zu HPV und zur Impfung beantworten die jeweiligen Haus- und Fachärzte. Weitere Auskünfte gibt es auch beim Gesundheitsamt Sigmaringen unter der Telefonnummer 07571 102-6401.

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Amtsblatt Gemeinde Beuron
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Ausgabe 17/2025

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