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Skorpion jetzt ausgestellt/ Heimatmuseum hat am 13. April geöffnet

Im Hof des Heimatmuseums Wiesental steht ein schweres Kriegsgerät: nichts aus dem Bestand der Bundeswehr, sondern ein Geschütz aus der Römerzeit. Erstmals...
Foto: W. Schmidhuber

Im Hof des Heimatmuseums Wiesental steht ein schweres Kriegsgerät: nichts aus dem Bestand der Bundeswehr, sondern ein Geschütz aus der Römerzeit. Erstmals wird ein originalgroß nachgebauter funktionsfähiger „Scorpio“ gezeigt, den Lothar Weis für die Dauerausstellung „Techniken der Römer“ erworben hat.

Hergestellt wurde er in Zusammenarbeit mit der Uni Trier. Die Waffe ist 1,70 Meter hoch und etwa zwei Meter breit. Wenn das Museum zum Frühlingsfest am 13. April von 14 bis 17 Uhr öffnet, sind die Nachbauten eines großen und eines kleinen Skorpions zu sehen. Vorführungen sollen die Funktionsweise verdeutlichen.

Die Gemarkung des erst 1297 gegründeten kleinen Dorfes Wiesental gehörte einst zum großen Imperium Romanum. Es gibt außer dem Nachweis eines Römerkastells und eines Römerdorfs wohl so zwei Dutzend konkrete Bezüge und noch viel mehr Bodenfunde, die beweisen, dass sich die alten Römer auf Wiesentaler Gebiet aufgehalten haben: nicht für eine Nacht, sondern für Jahrzehnte.

Der Skorpion ist ein Torsionskatapult, mit dem Pfeile abgeschossen werden. Anstelle eines Bogens hat er Bogenarme und Torsionsfedern, die aus verdrillten Frauenhaarbündeln bestehen. Die Beschleunigung entsteht durch ein Drehmoment: Zwei Faserbündel werden durch einen dazwischen geschobenen Stock stark verdreht.

Neben dem Skorpion in Originalgröße, der aus Sicherheitsgründen nicht betrieben wird, steht zum Abschießen von Pfeilen ein kleines Modell zur Verfügung, bei dem keine Verletzungsgefahr besteht.

Der Skorpion war eine gefürchtete Belagerungsmaschine, die von der römischen Armee in einer Anzahl von etwa 50 pro Legion mitgeführt wurde. Die abgeschossenen Pfeile flogen bis zu 500 Meter weit und durchschlugen Schild und Angreifer in einer Entfernung von 100 Meter.

Im Museum im alten Rathaus sind Tausende von verschiedenen Ausstellungsstücken zu bestaunen. Allein für den speziellen Bereich der alten und oft nicht mehr existenten Berufe präsentieren die Heimatfreunde gut 5.000 Exponate.

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Ausgabe 15/2025

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