Redaktion NUSSBAUM
68766 Hockenheim
Kinder vertreiben den Winter

Sonne pur schien über dem Sommertagszug 2025

Am 6. April verwandelte sich die Innenstadt von Hockenheim in ein lebendiges Farbenmeer, das bis zum Gartenschaugelände reichte.
Am Sonntag, 6. April, fand der Hockenheimer Sommerstagszug 2025 statt. Auf der großen Festwiese wurde der Winter verbrannt.
Am Sonntag, 6. April, fand der Hockenheimer Sommerstagszug 2025 statt. Auf der großen Festwiese wurde der Winter verbrannt.Foto: GK

Unterstützt mit der Musik der Stadtkapelle Hockenheim und dem Fanfarenzug der Rennstadt Hockenheim machten sich neun Gruppen bestehend aus Kindern aus Kitas, Kindergärten und Grundschulen auf den Weg. Ab 14.00 Uhr setzten sie sich vom Marktplatz aus in Bewegung, über die Rathausstraße, die Obere Hauptstraße, die Karlsruher Straße und die Wilhelm-Leuschner-Straße, bis sie schließlich im Gartenschaugelände ankamen. Dort wurde symbolisch ein riesiger Schneemann verbrannt und dem Winter der Garaus gemacht. Auch dieses Jahr bereicherten vier Motivagen die Veranstaltung: Der Wagen “Frühling” repräsentierte den Bauerverband Hockenheim, während der Wagen “Sommer” von den Oldtimerfreunden Hoggene-Kurpfalz gestaltet wurde. Diese waren zum zweiten Mal mit mehr als zehn historischen Traktoren beim Motto “Wir fahren ins Heu” vertreten. Der Wagen “Herbst” wurde von der MGV Liedertafel Hockenheim präsentiert. Den Höhepunkt bildete der Motivwagen “Winter”, der von der Freiwilligen Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr gestaltet wurde und somit den Zug abschloss. Diese vielfältige Kombination aus Fußgruppen und Motivwagen in dieser Form ist in der Region wahrscheinlich einzigartig. Darüber hinaus begleiteten angesehene Musikgruppen, darunter das Orchester des Vereins Stadtkapelle Hockenheim e.V. und der Fanfarenzug der Rennstadt Hockenheim e.V., den farbenfrohen Umzug über die gesamte Zugstrecke hinweg.

Tief verwurzelte Tradition

Der Sommerstagzug ist eine weit verbreitete und tief verwurzelte Tradition in verschiedenen Regionen Deutschlands, insbesondere in den Gebieten der Pfalz und Kurpfalz. Diese Feierlichkeit hat das Ziel, den Wechsel der Jahreszeiten zu zelebrieren und die Zeit des Frühlings willkommen zu heißen, nachdem die kalten und oft tristen Wintermonate hinter uns liegen. Der zentrale Aspekt dieses Brauchtums besteht darin, den Winter auf symbolische Weise zu vertreiben und den Frühling mit offenen Armen zu empfangen, während Gemeinschaft, Tradition und Freude eine bedeutende Rolle spielen. Das Fest wird durch farbenfrohe Umzüge, lebhafte Musik und verschiedene Symbole gestaltet, wobei der "Sommertagsstecken" eine besondere Bedeutung hat. Dieser Stecken ist häufig ein kunstvoll geschmückter Stock, der mit Brezeln, bunten Eiern und buntem Papier dekoriert wird und die Hoffnungen und Wünsche für die kommenden Monate symbolisiert. Der Höhepunkt des Festes ist oft die Verbrennung einer Strohpuppe oder des Winters, die als Verkörperung des Winters angesehen wird, was die endgültige Vertreibung der kalten Jahreszeit symbolisiert. Dieses fröhliche Fest bringt Menschen aller Altersgruppen zusammen und wird von Generation zu Generation weitergegeben, wodurch es nicht nur eine Quelle der Freude darstellt, sondern auch ein starkes Zeichen für den Neubeginn und die Erneuerung in der Natur und im Leben der Menschen ist.

Sorgsam ausgewählte Themen

Die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer entlang der Zugstrecke wurden mit einem beeindruckenden Spektakel verwöhnt. Überall, wo man hinschaute, erfreuten die sorgsam ausgewählten Themen der verschiedenen Gruppen die Augen der Gäste, vor allem durch deren farbenfrohe und technisch ausgefeilte Präsentation. So gab es etwa den Friedrich-Heun Kindergarten, der das Thema „Krabbeltiere hier und da, der Sommer der ist wunderbar“ aufgreift, ebenso wie den Friedrich-Fröbel-Kindergarten, der sich mit Pippi Langstrumpf beschäftigte und die Zuschauer zu einem einladenden Sommertag in Hockenheim einlud. Auch der Kindergarten Postillion stellte das Thema „Die bunte Bienenfamilie“ vor, während der Park-Kindergarten mit dem Thema „Wie der Schmetterling so bunt und fein, lädt der Frühling alle ein“ aufwartete. Alle Einrichtungen setzten ihre Themen mit viel Liebe zum Detail und Hingabe um. Die Kinder der Gruppen und ihre Betreuerinnen und Betreuer versammelten sich am Ende des Zuges im Gartenschaupark.

Bürgermeister Matthias Beck würdigte die Teilnehmer. Er dankte allen Gruppen, die mit ihren kreativen Ideen den Frühling zum Leben erwecken. Er dankte den Kitas und Kindergärten, die mit bunten Blumen, fröhlichen Tieren und bekannten Figuren Frühlingsstimmung brächten, den Grundschulen, die mit ihren fantasievollen Themen von Gärtnern über Tulpen bis zu fröhlichen Regenschirmen Akzente setzen würden, der Stadtkapelle und dem Fanfarenzug für den passenden Klang, den Oldtimerfreunden und dem Bauerverband für ihre Beteiligung und der Jugendfeuerwehr für ihren Winter-Motivwagen. Nachdem die Schülerinnen und Schüler der Hubäcker-Grundschule verschiedene Sommertagslieder gesungen hatten, entzündete die Jugendfeuerwehr den Schneemann und verabschiedeten somit den Winter.

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von Redaktion NUSSBAUM / gek
06.04.2025
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