Besondere und nicht alltägliche Einblicke in historische Gebäude warten auf die Gäste des Tages des offenen Denkmals in der Zollernstadt Hechingen. Vom kleinen Gewerbedenkmal bis zur imposanten Stiftskirche reicht das Programm der Führungen und Sonderöffnungen am Sonntag, 14. September 2025. Erstmals beim Tag des offenen Denkmals dabei ist die Orangerie im Fürstengarten. Das durch die Hechinger IT-Firma Meapuna GmbH komplett sanierte ehemalige Gewächshaus im Fürstengarten wurde im Juni eingeweiht, in Vorträgen wird über Erkenntnisse aus der Sanierung berichtet.
In der klassizistischen Hechinger Stiftskirche werden Führungen mit Orgelbegleitung angeboten. Die Führungen stellen sich dem Thema des Denkmaltages “Wert-voll: Unbezahlbar oder unersetzlich? In der Fürstengruft der Stiftskirche sind die Ruhestätten des letzten Hechinger Fürstenpaares sehenswert. Eine Führung gibt es in der sehr alten Friedhofskirche im Stadtteil Schlatt, geöffnet ist ebenfalls die Wallfahrtskirche Maria Zell im Stadtteil Boll. Beide Kirchlein liegen außerhalb der Ortschaften spektakulär am Albtrauf und warten darauf, erwandert zu werden. In der Wallfahrtskirche Maria Zell findet um 17.00 Uhr ein Benefizkonzert mit barocker Kammermusik statt. Ein Kleinod ist die Urbanskapelle im Stadtteil Weilheim, dort wird ebenfalls eine Führung angeboten.
Die Kirche und Klosterruine St. Johannes der Täufer im Stadtteil Stetten ist ein bedeutendes gotisches Baudenkmal und die ehemalige Grablege der Zollerngrafen und –fürsten. Die Führungen umfassen die ehemalige Klosterkirche, die Johanneskapelle mit Reliquienschreinen, den Klostergarten und den Klosterkeller. Im Johannessaal werden Kaffee, Kuchen und Getränke serviert, bei schönem Wetter im herrlichen Klostergarten.
In der Villa Eugenia wohnte einst das letzte Hechinger Fürstenpaar, Fürst Friedrich Wilhelm Constantin und Fürstin Eugenie von Hohenzollern-Hechingen. Das klassizistische Schlösschen liegt inmitten des als Landschaftspark im englischen Stil angelegten Fürstengartens. Es werden Führungen durch das Gebäude angeboten, in der herrlichen Rotunde können die Gäste stilecht Kaffee und Kuchen genießen. Um 14.00 Uhr findet in der Villa Eugenia die Vernissage der Kunstausstellung "Was war - was ist" mit Werken von Käthe Rominger-Schneider und Walter Zepf statt.
Ergänzt wird das Ensemble aus Villa Eugenia und Fürstengarten durch die eingangs erwähnte Orangerie.
Klein aber spannend ist die gefasste Schwefelquelle an der Gemarkungsgrenze zwischen dem Stadtteil Sickingen und Bodelshausen. 1834 wurde sie entdeckt, bis in die 1980er-Jahre wurde das schwefelhaltige Wasser für medizinische Zwecke verwendet.
Alle Informationen: www.hechingen.de/denkmal
Programm Hechingen
Stiftskirche St. Jakobus - Führungen
14.00 und 16.00 Uhr: Führungen mit Orgelbegleitung mit Michael Hakenmüller und Leo Fäßler zum Denkmaltag-Thema „Wert-voll: Unbezahlbar oder unersetzlich?“ www.foerderverein-stiftskirche-hechingen.de
Klassizistischer Bau des französischen Baumeisters Michel d‘Ixnard, 1783 geweiht. Vorgängerbau: Kapelle zu Unserer Lieben Frau, 1488 vollendet. War Kollegiatkirche eines Chorherrenstifts und seit 1536 Pfarrkirche. Loge der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen. In der Fürstengruft befindet sich die Grablege der Grafen und Fürsten von Hohenzollern(-Hechingen), unter anderem die Särge des letzten regierenden Fürstenpaares, Fürstin Eugenie und Fürst Friedrich Wilhelm Constantin.
Fürstengruft der Stiftskirche St. Jakobus
Geöffnet: 14.00 bis 17.00 Uhr. Die Stadtführer Jörg Küster und Leobert Fäßler stehen für Erläuterungen zur Verfügung.
Orangerie im Fürstengarten
Geöffnet: 14.00 bis 17.00 Uhr; 14.00 und 15.30 Uhr: Vortrag “Die Orangerie Hechingen” mit Details und neuen Erkenntnissen aus der Sanierungsphase (ca. 30 Min.). www.orangerie-hechingen.de
1837 als Gewächshaus und Orangerie für den Fürstengarten erbaut, den Landschaftsgarten im englischen Stil, der die Villa Eugenia umgibt. Im 20. Jahrhundert Umnutzung und Umbau zu Garagen und zunehmender Verfall. 2023 bis 2025 Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes durch die Eigentümer, die Meapuna GmbH. Wiederherstellung der ursprünglichen Glasfassade.
Villa Eugenia
Geöffnet: 14.00 bis 17.00 Uhr; 15.00 und 16.00 Uhr: Führungen durch Mitglieder des Fördervereins; 14.00 bis 17.00 Uhr: Kaffee und Kuchen in der Rotunde; 14.00 Uhr: Vernissage der Kunstausstellung "Was war - was ist". Werke von Käthe Rominger-Schneider und Walter Zepf. Begrüßung: Uwe Bürkle; Einführung: Clemens Ottnad, Kunsthistoriker; Musik: Kirchenchor Dürbheim. www.villa-eugenia.de
1789 als Lustgartenhaus im Fürstengarten im klassizistischen Stil erbaut. 1833 um zwei Seitenflügel erweitert, ab 1834 Wohnsitz des letzten regierenden Fürstenpaars von Hohenzollern-Hechingen. Im 19. Jh. Zentrum des orpheischen Hechingens, heute Nutzung als Kultur-, Tagungs- und Begegnungsstätte. Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Wallfahrtskirche Maria Zell, Boll
Geöffnet: 12.00 bis 17.00 Uhr; Führungen nach Bedarf mit Peter Beck 17.00 Uhr: "Das Cello singt" - Benefizkonzert mit Andrea Fröhlich (Cello) und Christoph Schanze (Cemballo). Es kommen barocke Kammermusikwerke von Bach, Händel, Scarlatti, Gabrielli und Telemann zum Vortrag. Eintritt frei, Spenden zugunsten der Wallfahrtskirche sind erwünscht. www.mariazell-boll.de
1757 an den Mauern eines gotischen Vorgängerbaus errichtet, geht auf die im 15. Jh. abgegangene Siedlung Zell zurück. Vermutlich Zelle des Klosters St. Gallen. 2001 Errichtung eines Kreuzwegs entlang des Aufstiegs, reiche Ausstattung mit Bildwerken und Plastiken des 17./18. Jhs., Glocke aus dem 12. Jh.
Friedhofskirche Schlatt
Geöffnet: 9.00 bis 18.00 Uhr; Führung: 15.00 Uhr mit Manfred Oks; Tagesausklang: 17.00 Uhr Andacht.
Über dem Starzeltal gelegen, im 14. Jh. erbaut. Quadratischer Choranbau aus dem 19. Jh., Reste von Fresken aus dem 15. Jh. bei der letzten Generalsanierung freigelegt. Mittelalterlicher Taufstein mit Zackenfries dient als Weihwasserbecken. Zur Kirche führt ein restaurierter Kreuzweg.
Schwefelhäuschen Sickingen
Geöffnet 14.00 bis 16.00 Uhr; Führung um 14.00 Uhr. Treffpunkt: Parkplatz der Firma Ott, Blöhsteinstraße 20, 72411 Bodelshausen
1834 entdeckte der Hechinger Arzt Dr. Cajetan Koller an der Gemarkungsgrenze Sickingen – Bodelshausen eine Schwefelquelle, die er nach dem Fürsten Friedrich Wilhelm Otto von Hohenzollern-Hechingen „Friedrichsquelle“ nannte. Der „durchlauchtigste Fürst“ hatte sie daraufhin fassen lassen. Noch in den 1980er Jahren wurde von hier das Schwefelwasser für medizinische Zwecke nach Hechingen transportiert.
Klosterkirche St. Johannes, Stetten
Geöffnet: 9.00 bis 17.30 Uhr; 13.30 und 15.30 Uhr: Führungen mit Joachim Stegmeier. Diese umfassen die ehemalige Klosterkirche, die Johanneskapelle mit Reliquienschreinen, den Klostergarten und den Klosterkeller. Ab 13.00 Uhr: Kaffee, Kuchen und Getränke im angrenzenden Johannessaal - bei schönem Wetter auch im Freien.
Frauenkloster 1261 erstmals erwähnt, Kirche 13.-15. Jh., Erbbegräbnisstätte der Zollergrafen. Bedeutendes frühgotisches Kreuzrippengewölbe. Kloster nach der Säkularisation als Kaserne und Schuhfabrik genutzt, 1898 bei einem Brand fast vollständig zerstört.
Urbanskapelle, Weilheim
Geöffnet: 11.00 bis 18.00 Uhr; 14.30 Uhr: Führung mit Josef Wolf.
1728 anstelle einer im 30-jährigen Krieg zerstörten Kapelle errichtet. Ausstattung mit Plastiken und Bildwerken aus dem 15. bis 19. Jh., Hl. Urban um 1440, Hl. Sebastian um 1500; 1999 Sturmschäden, 2001 Wiederherstellung des Außenensembles.