
„On fire.“ – unter diesem Thema standen die Vorbereitungen zur diesjährigen Firmung in unserer Seelsorgeeinheit. Feuer fasziniert uns und hat seit jeher eine anziehende Wirkung auf uns Menschen. Mit Feuer verbinden wir Licht, Wärme, Geborgenheit und die Kraft des Heiligen Geistes. Feuer kann aber auch zerstören und Schmerzen verursachen.
Feuer ist gleichzeitig. Es wärmt auf und brennt nieder, es lädt ein zum Spiel und zu Übermut, es ist kräftig und fragil, lebensnotwendig und vernichtend. Auch in den Redewendungen unseres alltäglichen Sprachgebrauchs hat sich die Gleichzeitigkeit dessen niedergeschlagen, was Feuer für das Leben bedeutet. So können wir beispielsweise aus tiefer Überzeugung für eine Sache „brennen“ oder warnen einander: „Gieß nicht noch mehr Öl ins Feuer!“ Wenn frisch Verliebte zueinander finden, dann hat es „gefunkt“ und wenn wir nicht mehr können, dann sind wir „ausgebrannt“.
Im übertragenen Sinne greift das Leitwort „On fire.“ zentrale Fragestellungen von jungen Menschen im Firmalter auf: Für was brenne ich? Worauf möchte ich mein Leben ausrichten? Wo entdecke ich Spuren Gottes? Was „verbrennt“ meine Wünsche und Sehnsüchte in meinem Leben?
In den vergangenen Wochen sind 27 Jugendliche aus unserer Seelsorgeeinheit genau diesen Fragen und der Suche nach Antworten in ihrem Leben nachgegangen, an zwei Vorbereitungssamstagen, beim Pilgerweg der Seelsorgeeinheit, in verschiedenen Projekten und bei der Mitfeier der Gottesdienste.
Am Samstag, den 22. November kommt nun Domkapitular Andreas Rieg, er ist Regens des Priesterseminars in Rottenburg, in unsere Seelsorgeeinheit, um den insgesamt 26 Jugendlichen (aus Gosheim 7 Firmlinge, aus Deilingen 7 Firmlinge und aus Wehingen 12 Firmlinge – eine Jugendliche wird in Italien gefirmt) das Sakrament der Firmung zu spenden.
Seit Mitte September haben sich die Firmbewerberinnen und Firmbewerber in zwei ganztägigen Vorbereitungsseminaren auf dieses Fest vorbereitet. Außerdem hat jeder Jugendliche an mindestens einem Projekt teilgenommen, um kirchliche Orte bzw. das Leben von Christinnen und Christen und Menschen, die ihren Glauben bezeugen, kennenzulernen, im Altenpflegeheim St. Ulrich in Wehingen, in Hospiz am Dreifaltigkeitsberg in Spaichingen, im Kloster Heiligenbronn, auf dem Palmbühl oder im Eine-Welt-Laden.
Nun werden die Jugendlichen im Firmgottesdienst ihr Taufbekenntnis erneuern. Der Firmspender wird die Jugendlichen mit Chrisam salben, für sie im Gebet um die Gabe des Hl. Geistes bitten und ihnen den Friedensgruß auf dem Weg ihres Lebens geben. Von nun an sind sie volle Mitglieder der Gemeinschaft der Kirche, in der sie ihren Platz und ihre Aufgaben übernehmen können und sollen.
Deshalb ist es ein wichtiges Zeichen, wenn auch viele Gemeindemitglieder diesen Gottesdienst mitfeiern, um den Jugendlichen zu zeigen, dass sie von unseren Gemeinden begleitet und aufgenommen sind.
Den Jugendlichen möchte ich schon jetzt auch im Namen der Kirchengemeinden ganz herzlich zu ihrer Firmung gratulieren und wünsche Ihnen für Ihren Lebens- und Glaubensweg immer gute Menschen, die sie begleiten, und Gottes liebenden Segen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei den Firmbegleiterinnen und Firmbegleitern Frau Nicole Hauser, Frau Ilona Reiner, Frau Regina Schmidberger, Frau Marlene Rees und Herrn Erich Mayer für ihren großen Einsatz, Geduld und Zeit ganz herzlich bedanken. Danke allen, die mit dazu beigetragen haben, dass die Firmvorbereitung und Firmung in dieser Form möglich werden konnte, insbesondere bei Gemeindereferentin Anja Hermle für die Gesamtverantwortung, Organisation und Leitung der Firmvorbereitung in der Seelsorgeeinheit, sowie bei allen Mitwirkenden in den Firmgottesdiensten.
Liebe Firmbewerberinnen und Firmbewerber,
in der Firmung sagt ihr „Ja“. Ihr antwortet mit eurem „Ja“ auf das, was ihr von Jesus Christus vernommen und gehört habt; auf das, was euch die anderen von Gott, dem christlichen Glauben und unserer Kirche erzählt haben. Ihr sagt „Ja“. Mit eurem „Ja“ bestätigt ihr ein „Ja“, dass, als ihr noch klein wart, eure Eltern und Paten für euch gesprochen haben, als sie euch haben taufen lassen. Ihr sagt „Ja“ zu unserem Glauben, der ein Fundament ist für alle Lebenslagen. Und mit diesem „Ja“ seid ihr nicht allein. Vor euch haben viele „Ja“ gesagt zum Glauben an Christus. Ihr reiht euch ein in eine Kette von Menschen, die vor 2.000 Jahren in Israel begannen und die bis heute nicht abgerissen ist. Ihr seid jetzt selbst verantwortlich dafür, euren Glauben zu leben.
Ihr seid selbst verantwortlich dafür, darüber nachzudenken, was euch der Glaube bedeutet und wie und ob ihr in ihm leben wollt.
Für uns als Kirchengemeinde und als Seelsorgeeinheit ist es eine große Freude, wenn junge Menschen zu ihrem Glauben JA sagen – es ist für uns alle aber auch Aufgabe, euch Jugendlichen darin Vorbild zu sein, euch auf eurem Weg zu bestärken und euch vor allem auch zu begleiten – auch durch unser Gebet.
Euer Pfarrer Ewald Ginter
Alle Gemeindemitglieder und Gäste sind herzlich zur Mitfeier der Firmgottesdienste am Samstag, den 22. Nov. um 14:00 Uhr in Deilingen eingeladen.
