SpVgg Aidlingen – FSV Deufringen 4:1 (3:0)

Vor dem Anpfiff in der Kreisliga A, Staffel II, wurde es auf dem Vogelherdle ganz still und emotional. Beide Mannschaften und die Zuschauer gedachten noch einmal des plötzlich verstorbenen Aidlinger Torhüters Dominik Wheeler. „Die Priorität lag danach darauf, auf den Platz zu gehen und halbwegs Normalität einkehren zu lassen“, sagte SpVgg-Trainer Tobias Lindner und betonte: „Man hat gemerkt, wie viel Kraft in einer Gemeinschaft steckt. Zwar war das Ergebnis zweitrangig, aber die Mannschaft wollte für Dome gewinnen.“

Nach dem Anpfiff erwischten die Gastgeber einen perfekten Start. Peter Steimle bediente mustergültig Tim Oehler, der die Kugel gegen Ephraim Mambulu geschickt behauptete, den gegnerischen Schlussmann Finn Obenaus umkurvte und das frühe 1:0 markierte (3.).

Bereits wenig später der nächste Abschluss, doch Tobias Abberger knallte das Ding mit vollem Risiko vom Strafraumeck ein gutes Stück drüber. Die Aidlinger kontrollierten das Geschehen, von den Deufringern war offensiv zunächst kaum etwas zu sehen. Schon bald spiegelte sich das auch im Ergebnis wider. Bei der nächsten Möglichkeit wurde Peter Steimle zwar zur Ecke geblockt, aber die sollte ertragreich sein. Peter Steimle brachte sie in die Mitte, wo Keeper Finn Obenaus die Hereingabe unterlief. Der Ball fiel Christian Frey auf den Fuß und prallte von dort unter die Latte ins Netz zum 2:0 (15.).

Nach der zur Mitte der ersten Hälfte folgenden Trinkpause kam der FSV ebenfalls zu der einen oder anderen Aktion, ohne allerdings große Gefahr heraufzubeschwören. Ein Freistoß Samet Öztürk ging zwar durch die Mauer durch, aber auch am Kasten vorbei. Eine missglückte Flanke senkte sich bedrohlich Richtung langer Pfosten, mehr jedoch nicht. Als die SpVgg wieder einen Gang höher schaltete, klingelte es erneut. Patrick Kalmbach war auf dem linken Flügel durch, drang bis zur Grundlinie in den Strafraum ein und hatte dann auch noch die perfekte Übersicht, um den mitgelaufenen Dominik Stojcevic zu sehen, der keine Mühe hatte, das 3:0 (38.) zu markieren. Kurz vor dem Pausenpfiff dann das dickste Ding für die Gäste. Timo Kschischek flankte maßgenau auf den Kopf von Samet Özürk, doch bei dessen zu zentralem Abschluss riss Torhüter Christian Dabbert reflexartig die Arme hoch und parierte.

„Das war die schlechteste Halbzeit überhaupt, die ich bisher von meiner Mannschaft gesehen habe“, haderte FSV-Coach Heiko Schmidt mit dem zurückhaltenden Spiel seiner Elf, die meistens nur nebenherlief, statt aggressiv anzugreifen. „Ein sehr blutleerer, miserabler Auftritt von uns. Keine Ahnung, ob die traurige Stimmung vielleicht auch bei uns im Hinterkopf war.“ Die zweite Hälfte sei dann etwas besser gewesen, „aber auch nichts Überragendes“, so Heiko Schmidt.

Auf beiden Seiten gab es nach dem Wiederanpfiff einige vergebene (Halb-)Chancen und jeweils einen Treffer zu notieren. Erst fiel die endgültige Entscheidung, als Finn Obenaus im Eins-gegen-Eins mit Peter Steimle zwar Sieger blieb, gegen den Nachschuss von Tim Oehler zum 4:0 (74.) jedoch machtlos war. Dann gelang Deufringen noch Ergebniskosmetik, als David Kimmerle allein auf Aidlingens Torhüter Christian Dabbert zulief und ihm den Ball zum 4:1 (81.) durch die Hosenträger schob. Fast wäre noch der fünfte Treffer für die SpVgg gefallen, doch Emirkan Usta schoss nach starker Vorarbeit von Johannes Rott drüber.

„Das Ergebnis geht auch in der Höhe in Ordnung“, räumte Heiko Schmidt ein. „Ich hatte mir mehr erhofft. Im Training hatten die Jungs eigentlich schon Bock gehabt.“ Auf der Gegenseite lobte Tobias Lindner seine Truppe: „Meine Mannschaft hat großen Einsatz gezeigt.“

SpVgg Aidlingen: Christian Dabbert, Christian Frey (70. Emirkan Usta), Patrick Kalmbach (60. Ömer Bozkurt), Felix Lange, Tobias Abberger, Kai Schleeh, Denis Gonsior (46. Philip Kalmbach), Tim Oehler (79. Johannes Rott), Dominik Stojcevic (46. Baris Sari), Peter Steimle, Robin Luithle.

FSV Deufringen: Finn Obenaus, Robin Gammerdinger, Timo Kschischek, Jens Kschischek, Hannes Schölle (78. David Kimmerle), Timo Senne (46. Julian Bork), Samet Öztürk, Oliver Ries, Thilo Gerke, Giuseppe Frazetta, Ephraim Mambulu (46. Omar Manneh).

Tore: 1:0 (3.) Tim Oehler, 2:0 (15.) Christian Frey, 3:0 (38.) Dominik Stojcevic, 4:0 (74.) Tim Oehler, 4:1 (81.) David Kimmerle.