Schon in der ersten Halbzeit präsentierten sich die Platzherren in der Kreisliga A, Staffel III, Stuttgart/Böblingen überlegen und hätten die eine oder andere Torchance nutzen müssen. Beispielsweise als Nico Wintter einen genialen Pass in die Schnittstelle spielte, der Steffen Hirth auf den Weg alleine Richtung Kiste geschickt hätte, was der gegnerische Keeper aber durch weites Rauslaufen verhinderte. Ein Lupfer von Steffen Hirth flog anschließend knapp vorbei, und nach einem Pass in die Mitte von Dominik Stojcevic erwischte Tobias Abberger die Kugel nicht richtig. Der Schuss von Berat Cakir kam derweil mit zu wenig Power.
Die Gäste hatten zuvor schon ein dickes Ding vergeben, als ein Kopfball am zweiten Pfosten nach einem Freistoß hauchzart daneben ging. Darüber hinaus musste SpVgg-Schlussmann Christian Dabbert einmal parieren, doch sonst erstickten die Aidlinger die Offensivbemühungen der Böblinger weitestgehend im Keim.
Zur zweiten Halbzeit stellten die Gastgeber etwas um, dabei kam Johannes Rott ins Spiel. „Ich hatte mir erhofft, dass er durch seine Konsequenz vor dem Tor eine macht“, erklärte SpVgg-Trainer Tobias Lindner seine Gedanken. „Und so war es dann auch.“ Tim Oehler zog in die Mitte, servierte in die Schnittstelle, und Johannes Rott nagelte die Pille mit Vollspann zum 1:0 unter die Latte (57.). Wenig später ein ähnliches Bild. Tim Oehler setzte sich erneut auf der rechten Seite durch und fand Dominik Stojcevic, der blind mit der Hacke auf Johannes Rott weiterleitete, welcher das 2:0 markierte (66.).
„Danach hatten wir mal kurz fünf Minuten, in denen wir dachten, jetzt geht alles von alleine“, bemerkte Tobi Lindner, dass der Schlendrian mitkickte. Seine Jungs waren in dieser Phase stets etwas zu weit weg vom Mann, verursachten einige Freistöße. Einer davon krachte an die Oberkante der Latte, was die Truppe vom Vogelherdle wieder aufweckte. Mit dem dritten Einschlag für das Heimteam war der Drops dann gelutscht. Tim Oehler gewann sein Laufduell, kreuzte die Laufwege und schob das Leder sauber am SVB-II-Torhüter vorbei zum 3:0 ins Eck (86.).
Durch den hohen betriebenen Aufwand war die Mannschaft dann allerdings etwas müde und ließ noch das 3:1 in der Nachspielzeit zu (90.+1). „Leider nicht zu Null gespielt, aber dennoch mehr als verdient“, bilanzierte der Coach. „Der Einsatz hat gestimmt. Jeder hat alles gegeben.“ Ein weiteres großes Plus gerade laut Tobias Lindner: „Keiner war beleidigt, dass er nicht von Anfang an gespielt hat oder ausgewechselt wurde.“
SpVgg Aidlingen: Dabbert, Frey, Cakir, Kalmbach, Hirth (90. Gonsior), Oehler (90. Beck), Wintter, Stojcevic (80. Usta), Luithle, Abberger (52. Rott), Bozkurt (62. Weinbrenner).