Freie Wähler Hochdorf
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Kommunalpolitik

Stellungnahme der Freien Wähler

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, am 15.11.2024 geschah in Hochdorf ein unfassbares Verbrechen. Ein Hochdorfer Mitbürger wurde auf offener...
von links nach rechts: Neeltje van der Zwan, Ingmar Jenz, Rolf Dreher, Hartmut Olschewski
von links nach rechts: Neeltje van der Zwan, Ingmar Jenz, Rolf Dreher, Hartmut OlschewskiFoto: GF

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am 15.11.2024 geschah in Hochdorf ein unfassbares Verbrechen. Ein Hochdorfer Mitbürger wurde auf offener Straße grausam getötet. Für uns als Bürger unseres Dorfes war dieses Ereignis zunächst ein großer Schock. Keiner hätte gedacht, dass ein solches Verbrechen in Hochdorf möglich ist.

Nach Überwindung des ersten Schocks stellte sich die Frage, wie auf das Geschehene reagiert werden soll. Trotz der spärlichen Informationen wurden wir darüber informiert, dass seitens der Angehörigen keine öffentlichen Reaktionen gewünscht seien.

Dies haben wir respektiert und auf öffentliche Beileidsbekundungen verzichtet. Gute zwei Wochen später kündigte dann die AFD an, ohne Kenntnis dieser Hintergründe eine als "Mahnwache" bezeichnete politische Veranstaltung durchzuführen.

Als Fraktion der Freien Wähler haben wir entschieden, uns nicht auf eine solche politische Instrumentalisierung der schrecklichen Tat einzulassen, und dieser Veranstaltung die geringstmögliche Aufmerksamkeit zu widmen, um nicht in die AFD-Falle zu tappen.

Nachdem sich dann noch als Gegendemonstration eine ANTIFA-Gruppe ankündigte, beschlossen mehrere Hochdorfer Parteien und Vereine als Reaktion auf die beiden Veranstaltungen eine dritte Veranstaltung unter dem Motto "Für Demokratie – Gegen Hass und Hetze" durchzuführen. Grundsätzlich unterstützen wir bürgerschaftliches Engagement für ein friedliches Miteinander. Allerdings hatten sich die Gründe, warum es bis zur Ankündigung der sogenannten "Mahnwache" keine öffentlichen Veranstaltungen gegeben hatte, nicht verändert. Schlussendlich hatte die AFD es so geschafft, eine Reaktion zu provozieren und dadurch maximale öffentliche Aufmerksamkeit zu erzielen.

Fakt ist: Eine Veranstaltung der Hochdorfer Gruppierungen hätte ohne AFD nicht stattgefunden. Fakt ist auch: Es ist schwierig, in solchen Situationen alles richtig zu machen.

Dennoch ist es uns wichtig, dass wir den Hochdorfer Bürgern hiermit erklären, warum wir als Freie Wähler Fraktion nicht an der Veranstaltung "Für Demokratie - Gegen Hass und Hetze" teilgenommen haben.

Viel wichtiger als der Blick in die Vergangenheit und das Äußern von Worthülsen ist für uns allerdings der Blick in die Zukunft. Haben wir als Gemeinde die Möglichkeit, einen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit im Dorf zu leisten? Auch wenn es schwierig ist, auf kommunaler Ebene solche Problemstellungen zu lösen, sollten wir dennoch alles in unserer Macht Stehende tun, damit sich eine solche Tat in Hochdorf nicht wiederholt. Hierauf möchten wir für die Zukunft einen noch stärkeren Fokus in unserer Gemeinderatsarbeit legen, wohl wissend, dass die Möglichkeiten auf kommunaler Ebene äußerst begrenzt sind.

Auch wenn es schwerfällt, die Geschehnisse einzuordnen und zu verarbeiten, sollten wir uns dennoch die Lebensfreude nicht eintrüben lassen.

Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern Hochdorfs eine besinnliche Adventszeit.

Ihre Gemeinderäte der Freien Wähler Fraktion

Hartmut Olschewski, Ingmar Jenz, Rolf Dreher, Neeltje vanderZwan

Erscheinung
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Ausgabe 50/2024
Hochdorfer Gemeindeanzeiger
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