Am Montag wird darüber entschieden, ob die Planungen des Interkommunalen Gewerbegebiets auf den Auen weitergehen. Als Grüne Fraktion haben wir in den letzten Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass ein neues Gewerbegebiet auf der grünen Wiese nicht nur aus der Mode gekommen, sondern sowohl ökologisch als auch ökonomisch riskant ist.
Wir haben uns am Runden Tisch, in den Sitzungen und in unseren Reden dabei immer für Gewerbeentwicklung in Süßen ausgesprochen: Für die Prüfung innerörtlicher Flächen, für die Vernetzung von Unternehmen, für die Umnutzung alter Bestände. Hier gibt es nicht nur attraktive Fördertöpfe, sondern auch kreative Möglichkeiten. Umnutzungen gibt es nicht umsonst, aber auch eine Entwicklung im Außenbereich kostet viel Geld: Eine Studie des Deutschen Institut für Urbanistik berechnete einmal den zu erwartenden Gewinn für eine Kommune durch ein neues Gewerbegebiet im Außenbereich und das Ergebnis waren rote Zahlen. An der Infoveranstaltung am 16.12.24 wurde jedoch sowohl vom Planungsbüro als auch von der Stadt zugegeben, dass keine Gespräche wegen innerörtlichen Flächen geführt wurden. Gleichzeitig stützt sich die Planung auf eine veraltete Bedarfsanalyse, die noch nicht mal einen akuten Bedarf aufzeigt und noch dazu aus wissenschaftlicher Perspektive anzweifelbar ist.
Außerdem fragen wir uns: Was ist mit Entwicklungsmöglichkeiten auf unserer Gemarkung für die kommende Generation? Ist eine Zeit mit leeren Haushaltskassen wirklich der richtige Moment für Großprojekte?
Wir haben gleichzeitig immer wieder auf den Erhalt der (nachgewiesen) guten Böden plädiert, auf die Versickerungsfunktion bei Starkregen und auf die geschützte FFH-Wiese hingewiesen. Bodenschutz ist in Zeiten der Phosphorkrise eine Versicherung für eine zukunftsfähige Nahrungsmittelproduktion. Klimaschutz und Klimaanpassung sind keine Luxusspielereien für ein paar Kröten. Man muss nicht studiert haben, um zu wissen, dass Flächenversiegelung in Zeiten von zunehmenden Starkregenereignissen „auf den Auen“ keine gute Idee ist. Wenn das geplante Regenrückhaltebecken einmal voll ist, dann wird das Wasser in die Fils geleitet. Das Hochwasserrisiko in Süßen steigt dadurch.
Am Montag werden wir unsere Stimmen gegen die Planung und damit für Süßen abgeben. Kommen Sie gerne in die Sitzung – es gibt eine Frageviertelstunde für Bürger*innen.