Unter Leitung von Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer haben sich in der vergangenen Woche die Partnerinnen und Partner des Mobilitätspakts Walldorf/Wiesloch auf dem Campus des Finanzdienstleisters MLP in Wiesloch getroffen. Im Rahmen der Sitzung verständigten sich die Steuerkreismitglieder auf ein neues Maßnahmenpaket und stimmten das weitere Vorgehen ab.
Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer hob hervor: „Mit dem neuen Maßnahmenpaket legen alle Beteiligten den Arbeitsschwerpunkt noch stärker als bislang schon auf die aktive und klimafreundliche Mobilität für den Weg ins Büro oder zur Ausbildungsstelle. Als Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit der Beteiligten in diesem Sinne möchte ich den Radweg entlang des Geländes der Heidelberger Druckmaschinen AG hervorheben.“
Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder betonte: „In den vergangenen Monaten haben wir in einem intensiven Prozess einen umfassenden Maßnahmenkatalog erarbeitet, bei dem die Förderung klimafreundlicher Mobilität für Pendlerinnen und Pendler im Vordergrund steht. Forciert werden dabei vor allem Maßnahmen aus den Bereichen Betriebliches Mobilitätsmanagement, Rad- und Fußverkehr, ÖPNV, beziehungsweise „Letzte und Erste Meile“ sowie digitale Mobilitätslösungen. Ein weiterer Schwerpunkt wird außerdem die Betrachtung von baulichen Großmaßnahmen, die rund um den Wirtschaftsraum Walldorf/Wiesloch anstehen sein, und deren Einfluss auf Pendlerverkehre.“
Beispiele aus dem neuen Maßnahmenkatalog
Radverkehr:
• Durch ein priorisiertes Verwaltungsverfahren konnten die ersten Schritte für einen neuen Radweg vom Bahnhof Wiesloch/Walldorf nach Rot genommen werden.
• Im Zuge des geplanten Ausbaus der L 723 soll ein Rad- und Fußweg zwischen Gutenbergring (Altrottstraße) und dem Knotenpunkt B 3/L 723 entlang der neuen Richtungsfahrbahn der L 723 entstehen. Das Vorhaben wird vom Mobilitätspakt in koordinierender und unterstützender Weise vorangebracht und begleitet.
• Am Knoten L 723/Gutenbergring ist aus Leistungsfähigkeitsgründen für Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger eine kreuzungsfreie Querung, voraussichtlich in Form einer Unterführung, zwingend notwendig. Diese ist ursprünglich Teil des Ausbaus der L 723 und soll nun zeitlich vorgezogen werden.
• Im Rahmen des Mobilitätspakts sollen potenzielle Anschlussverbindungen an die zwei geplanten Radschnellwege (Heidelberg-Walldorf/Wiesloch und Mannheim-Walldorf/Wiesloch) geprüft werden. Insbesondere werden in diesem Zusammenhang Potenziale in Bezug auf eine Verbesserung der Radwegeverbindung zwischen Walldorf und Wiesloch betrachtet.
Letzte Meile
• Zur Verbesserung des Angebots auf der „Letzen Meile“, dem Weg von der Haltestelle zum Arbeitsplatz, soll die Einrichtung von Mobilstationen im Wirtschaftsraum geprüft werden. Mobilstationen verknüpfen verschiedene Verkehrsmittel, wie zum Beispiel Sharing-Angebote an einem Ort, und ermöglichen es so den Fahrgästen, das Verkehrsmittel flexibel zu wählen.
• Zudem erfolgt eine Prüfung, ob das Fahrradmietsystem der Stadt Walldorf und von SAP (für das der Vertrag zwischen dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar und der Firma nextbike zum 31. Dezember 2025 ausläuft) in der bestehenden oder einer anderen Form weitergeführt und auf weitere Kommunen und Unternehmen des Wirtschaftsraums ausgeweitet werden kann, um zusätzliche Angebote zur Bewältigung der „Letzten Meile“ zu schaffen.
Betriebliches Mobilitätsmanagement
• Der Mobilitätspakt plant, sein Firmennetzwerk auszuweiten und einen unternehmensübergreifenden Austausch zu Themen der klimafreundlichen Pendlermobilität anzustoßen.
• Prüfung von Möglichkeiten der Einführung einer Mitfahr-App desselben Anbieters bei möglichst vielen Unternehmen und Kommunen im Wirtschaftsraum Walldorf/Wiesloch. Durch Mitfahrer-Apps können Pkw-Fahrten und somit die Belastung durch den Kfz-Verkehr insgesamt reduziert werden.
• Die Erhebung und zielgerichtete Nutzung von Mobilitätsdaten kann ebenfalls zur Verkehrswende beitragen. Dazu gehört beispielsweise die Bereitstellung von Daten, um Nutzerinnen und Nutzern den klimafreundlichsten Weg von A nach B, das nächste verfügbare Car- oder Bike-Sharing-Angebot, Bus- und Bahnverbindungen oder den schnellsten Weg zum nächsten freien Parkplatz anzuzeigen. Mobilitätsdaten sind auch für eine bedarfsbezogene Maßnahmenplanung von großer Bedeutung. Konkrete Maßnahmen sollen im Rahmen des Mobilitätspakts entwickelt werden.
Verkehrsträgerübergreifende Betrachtung von Infrastrukturprojekten
• Der Mobilitätspakt wird sich bezüglich der in den nächsten Jahren in und um den Wirtschaftsraum anstehenden wichtigen und großen Baumaßnahmen, zum Beispiel im Bereich ÖPNV und Straßenbau, proaktiv einbringen und hierbei auch die Abstimmung der Paktmitglieder untereinander sicherstellen.
• Ein wichtiges Projekt für die beiden Städte Walldorf und Wiesloch sowie die ortsansässigen Unternehmen bleibt der mehrspurige Ausbau der L723 zwischen dem Autobahnanschluss in Rauenberg und Walldorf. Bürgermeister Matthias Renschler (Walldorf) und Oberbürgermeister Dirk Elkemann (Wiesloch) betonen, wie wichtig es ist, den Zeitplan einzuhalten, um nicht mit dem ab dem Jahr 2030 geplanten Umbau des Autobahnkreuzes Walldorf, dem sechsspurigen Ausbau der A5 in Richtung Heidelberg und den damit verbundenen Arbeiten auf der A6 zu kollidieren. Der in drei Abschnitten vorgesehene Ausbau der L723 soll Ende 2025 mit dem Umbau des Knotenpunkts L723/B3 beginnen. (pm/red)