NABU Renningen-Malmsheim
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Tiere, Natur & Umwelt

Streuobst-Erlebnistag in Renningen und Malmsheim

Ein Tag voller Natur, Tradition und regionaler Genüsse erwartet Besucher am Sonntag, den 27. April 2025, in Renningen und Malmsheim. Das Streuobstnetzwerk...
Schulklasse beim Abräumen des Mähguts in einer Streuobstwiese
Schulklasse beim Abräumen des Mähguts in einer StreuobstwieseFoto: Beate Holderied

Ein Tag voller Natur, Tradition und regionaler Genüsse erwartet Besucher am Sonntag, den 27. April 2025, in Renningen und Malmsheim. Das Streuobstnetzwerk Renningen-Malmsheim lädt ab 12.30 Uhr zu einem Streuobst-Erlebnistag rund um die Rankbachstadt ein, der die Vielfalt der Streuobstwiesen zum Europäischen Tag der Streuobstwiese in den Mittelpunkt stellt.

Dort erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm für alle Sinne. Im historischen Backhaus Renningen wird gezeigt, wie der Ofen traditionell mit „Büschele“ aus Obstbaumschnitt angeheizt wird, um anschließend köstliche Backwaren mit Streuobstfrüchten zuzubereiten. Der NABU informiert über die beeindruckende Artenvielfalt der Streuobstwiesen, während der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Malmsheim den fachgerechten Baumschnitt demonstriert und Werkzeuge zur Streuobstwiesenpflege vorstellt.

Besonders auch Familien mit Kindern kommen auf ihre Kosten: Streuobstpädagoginnen zeigen essbare Wildkräuter, und ein Imker erklärt die faszinierende Welt der Bienen und ihre wichtige Rolle bei der Bestäubung der Obstblüten. Gegen 16.00 Uhr klingt der Tag im Vereinsgarten des OGV Malmsheim bei Kaffee und Kuchen mit einem Vortrag von Thomas Wappler vom Netzwerk Streuobsterlebnis Herrenberg aus. Eigene Trinkgefäße sollten möglichst mitgebracht werden.

Streuobstwiesen sind nicht nur Lieferanten regionaler und ökologischer Produkte, sondern auch ein wertvoller Bestandteil unseres kulturellen Erbes. Seit 2021 zählen sie zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Zudem bieten sie Erholung und sind ein wichtiger Lebensraum für über 5.000 Tier- und Pflanzenarten.

Doch die Streuobstwiesen sind bedroht. Allein in Baden-Württemberg gehen jährlich über 100.000 Streuobstbäume verloren. Gründe dafür sind der fehlende wirtschaftliche Nutzen, die schwierige Nachfolgeregelung bei der Bewirtschaftung, da die traditionelle Pflege der Wiesen für ältere Besitzer oft zu belastend wird und junge Menschen für diese Arbeit oft fehlen, sowie der Verlust von Flächen durch Neubaugebiete und Straßenbau.

Um diese wertvollen Lebensräume zu erhalten, ist ein Umdenken in der Bevölkerung erforderlich. Die Bewirtschafter benötigen mehr Wertschätzung, und Verbraucher sollten den Wert regionaler Streuobstprodukte erkennen. Jeder kann durch den Kauf und Genuss lokaler Produkte einen Beitrag zum Fortbestand unserer Streuobstwiesen leisten.

Das Streuobstnetzwerk Renningen-Malmsheim lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, die Vielfalt und den Wert der Streuobstwiesen an diesem Erlebnistag zu entdecken und ihren Erhalt im Anschluss tatkräftig zu unterstützen. FTh

Wanderung zu den Küchenschellen mit dem Waldkindergarten

Ende März begann wieder die Blütezeit der Kuh- bzw. Küchenschellen, die zu unseren schönsten Wildstauden gehören. Beim letzten NABU-Besuch beim Waldkindergarten hatten wir vereinbart, zum Zeitpunkt der Blüte diese zu besichtigen. Entsprechend trafen sich 15 Kinder und 3 Erzieher mit Hans-Peter Kuhlmann vom NABU zu einer Wanderung rund um den Sparnsberg. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir nach 400 m zu einem Standort der seltenen Küchenschellen und konnten ca. 50 blühende Exemplare bewundern. Die Küchenschellen benötigen sonnige und nährstoffarme Standorte. Seit vielen Jahren kümmert sich die Stadt Renningen zusammen mit dem NABU und engagierten Bürgern um die Pflege und den Erhalt der Standorte. So müssen die Kalkmagerwiesen im Herbst gemäht und abgeräumt werden. Nur so können die Küchenschellen erhalten werden, die leider an vielen anderen Orten ausgestorben sind. Ebenso sind die Küchenschellen sehr trittempfindlich. Zum Glück hörten die Kinder gut zu und hatten schnell verstanden, dass sie die Küchenschellen nur vom Weg aus betrachten dürfen. Selbst bei Kindertritten würden sie abbrechen und möglicherweise absterben, wenn der Haupttrieb zertrampelt würde. Ebenso darf und soll man die streng geschützten Pflanzen keinesfalls abrupfen oder gar ausgraben. Sie würden schnell verwelken bzw. aufgrund der tiefgehenden Wurzeln gar nicht an anderen Standorten angehen. Die schönen Pflanzen sind aber in gut sortierten Gartenmärkten käuflich erwerbbar und wachsen auch in Gärten an sonnigen und trockenen Standorten.

Auf dem weiteren Weg rund um den Sparnsberg zeigten die Kinder, dass sie nicht nur sportlich sind, sondern auch bereits beachtliche Kenntnisse der Natur haben. So wurden mehrere Mäusebussarde, ein Rotmilan und ein Falke gesichtet und identifiziert. Ebenso wurden 8 Nistkästen entdeckt, die der NABU dort aufgehängt hat. Auch Meisengesänge und Spatzen wurden erkannt. Ebenso sahen sie weitere Frühlingsblüher wie zahlreiche blaublühende Duftveilchen und versprenkelte Osterglocken und Blausterne, die bei dem schönen Wetter schon von Hummeln und Wildbienen besucht wurden. Insgesamt war es für beide Seiten wieder eine sehr nette und lehrreiche Wanderung. hpk

Erscheinung
Stadtnachrichten – Amtsblatt der Stadt Renningen
NUSSBAUM+
Ausgabe 15/2025

Orte

Renningen

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