Nahezu 100 Jahre nach ihrer Erstaufführung ist die Stummfilmkomödie „Girl shy“ (1924) mit Harold Lloyd im Kinder-Jugend-Kulturzentrum Gleis 3 zu sehen. Die Slapstick-Komödien mit Harold Lloyd gehörten zu den größten Kassenschlagern der Stummfilmzeit. Während man den dramatischen Blockbustern jener Zeit, ihr Alter manchmal schon etwas anmerkt, haben die Filme mit Harold Lloyd nichts von ihrer Wirkung verloren und sorgen auch heute noch für Lachsalven bei den Zuschauern.
„Girl shy“ (1924) war Harold Lloyds erster Film, den er in eigener Produktion hergestellt hat, nachdem er sich nach dem Riesenerfolg seiner legendären Wolkenkratzer-Komödie „Safety last“ und „Why worry“ (1923) von seinem bisherigen Produzenten Hal Roach getrennt hatte. Die besondere Sorgfalt, die Lloyd auf diese erste Produktion in eigener Verantwortung verwendete, zeigt sich nicht nur in den brillanten Slapsticksequenzen, sondern auch in der aufwendigen Bildgestaltung der romantischen Szenen.
In „Girl shy“ spielt Harold Lloyd einen schüchternen Schneidergesellen, der nachts ein Buch über seine (erträumten) Affären schreibt. Auf der Zugfahrt zu einem Verleger verliebt er sich in Mary. Nachdem sein Buch abgelehnt wird, stößt er Mary vor den Kopf, weil er ihr nun nichts mehr bieten kann. Als er von der bevorstehenden Hochzeit Marys mit einem Heiratsschwindler erfährt, macht er sich auf zu einer der einfallsreichsten Verfolgungsjagden der Stummfilmzeit, die so spektakulär ausfiel, dass verschiedene Kameraeinstellungen für das berühmte Wagenrennen der Stummfilmversion von „Ben-Hur“ (1925) übernommen wurden.
Komplettiert wird das zeitlose Filmvergnügen durch die improvisierte Musik von Andreas Benz an der historischen Christie-Kinoorgel von 1929 im Gleis 3. Der Film wird stilecht als analoge 16mm-Filmkopie gezeigt.
Samstag, 16. März 2024, 20.00 Uhr, Kinder-Jugend-Kulturzentrum Gleis 3
Eintritt: EUR 10.– (ermäßigt EUR 6.–), Familienkarte EUR 20.–
Kartenreservierung unter kinoorgel@t-online.de