Redaktion NUSSBAUM
74821 Mosbach

Tag des offenen Denkmals

Lokale Geschichte fasziniert weiterhin Am Sonntag (08.09.), öffneten zahlreiche historische Gebäude in Mosbach und Umgebung ihre Türen im Rahmen des...
Die erfahrene Mosbacher Gästeführerin Christel Marmann leitete Besuchergruppen durch die Stiftskirche St. Juliana in der Mosbacher Kernstadt.
Die erfahrene Mosbacher Gästeführerin Christel Marmann leitete Besuchergruppen durch die Stiftskirche St. Juliana in der Mosbacher Kernstadt.Foto: lach

Lokale Geschichte fasziniert weiterhin

Am Sonntag (08.09.), öffneten zahlreiche historische Gebäude in Mosbach und Umgebung ihre Türen im Rahmen des alljährlichen, landesweit stattfindenden Tags des offenen Denkmals. Viele geschichtlich Interessierte aus nah und fern nutzten die Gelegenheit, an Führungen teilzunehmen und die vielfältigen Programme zu erleben.

In der Mosbacher Kernstadt wie auch in den Stadtteilen Lohrbach und Neckarelz wurden bedeutende Denkmäler vorgestellt.

Tempelhaus

Ein bedeutender Anlaufpunkt ist bei dem Aktionstag regelmäßig das historische Tempelhaus als eines der ältesten Bauwerke der Region und mit seinem zwiebelförmigen Turm das prägende Wahrzeichen von Neckarelz. Horst Uhl und Richard Zöller führten abwechselnd die Besucher/innen durch die imposante ehemalige Johanniterburg.

„Interessant ist immer die Frage nach dem Baujahr, aber die wissen wir ganz definitiv – leider nicht!“, schickte Horst Uhl immer wieder seinen Führungen vorweg. Lediglich aus urkundlichen Erwähnungen lässt sich schließen, dass sie vor 1300 errichtet worden sein muss.

Das Tempelhaus, das heute eine katholische Kirche ist, beeindruckte die rund 15 Teilnehmenden pro Führung auch diesmal durch seine lange Geschichte mit vielen Unklarheiten und Mythen. Besonders die Grabplatte des ersten Abtes Conradus, der „Conradusstein“, wird häufig bestaunt.

Lohrbach

Reges Interesse gab es auch an den drei in Lohrbach angebotenen Führungen zur Geschichte des heutigen Mosbacher Außenstadtteils. Dr. Albrecht Ernst führte durch die Evangelische Kirche und das nahe gelegene, historische Pfarrhaus. Wolfgang Roth, Vorsitzender des Heimat-, Kirchen- und Kulturvereins Lohrbach, zeigte die katholische Kirche Sankt Paulus.

Die Führungen hatte man so getaktet, dass es möglich war, alle drei Stationen zu besuchen. Zudem hatte der Verein im Anschluss ein Kaffeebuffet im katholischen Pfarrsaal sowie ein Orgelkonzert mit Andreas Mayer und Dorothea Weber organisiert.

Stiftskirche St. Juliana

Schon von der Lage her zentraler Punkt der Denkmalstationen im Stadtgebiet ist die Stiftskirche St. Juliana oberhalb des Mosbacher Marktplatzes. Dort wurde den Besucher/innen die Gelegenheit geboten, mit der erfahrenen Gästeführerin Christel Marmann in die Geschichte prägenden Gebäude in der Altstadt einzutauchen.

Die Führung zog Interessierte an, die mehr über die Geschichte und die enthaltenen Sehenswürdigkeiten des markanten Bauwerks erfahren wollten. Der Glockenturm mit seiner Wendeltreppe war dabei für so manche unter den Teilnehmenden auch ein „sportliches“ Element. Jedoch ist das Gebäude barrierefrei zugänglich.

Christel Marmann, bekannt für ihre fundierten Kenntnisse und ihre lebendige Erzählweise, führte die Gruppe durch die Abschnitte der Kirche. Besonders beeindruckend sind die mittelalterlichen, lebendigen Wandmalereien und filigranen Rötelzeichnungen im Innenraum der Kapelle, die vermutlich von Pilgern stammen.

Während der Führung betonte Marmann die Bedeutung der Kirche als „Zeitzeuge vergangener Epochen“. Sie erklärte, wie die baulichen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte – nicht zuletzt die eingezogene Verbindungstür zwischen den beiden Konfessionen – die Nutzung und die Geschichte des Bauwerks widerspiegeln.

Die Teilnehmer/innen hatten die Möglichkeit, die kunstvollen Fresken und den Hallenlettner im Langhaus zu bewundern, die den evangelischen Teil der Kirche zieren. In der barocken Kanzel und dem Altar im katholischen Teil der Kirche sind die leuchtenden Farben der Fenster hervorstechend.

Resonanz

Weitere Denkmäler im Stadtgebiet – wie etwa die Gutleutanlage, der jüdische Friedhof oder die Katholische Kirche Sankt Cäcilia – lockten ebenfalls zahlreiche Gäste zu fachkundig geführten Rundgängen an. (lach/frh)

Tempelhaus-Experte Horst Uhl (r.) bei einer der stündlichen Führungen durch die ehemalige Johanniterburg in Neckarelz.
Tempelhaus-Experte Horst Uhl (r.) bei einer der stündlichen Führungen durch die ehemalige Johanniterburg in Neckarelz.Foto: frh
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Stadtanzeiger Mosbach
Ausgabe 37/2024

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von Redaktion Nussbaum
12.09.2024
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