„Lange haben wir versucht, jung zu bleiben, und irgendwann kamen wir auf die Idee für diese große Sause“, begrüßten Christiane Bös und Werner Gassner vom Organisatorenteam die Gäste. Gäste, die ab dem frühen Samstagabend in die Ohrenberghalle strömten, die schon von weiten im bunten Licht erstrahlte.
Im Gegensatz zur großen Schwester konnte ihr der strömende Regen glücklicherweise nichts anhaben, und so stand der großen Benefizveranstaltung, die die ehemalige Jugendarbeit Teestube zugunsten des nun aktiven Chilli Out organisierte, nichts im Wege. Der Dank galt nicht nur allen jungen und reiferen Helfern, die an der langen Bar für Getränke und in der Küche für Chilli con oder sin Carne sorgten. An den Wänden hingen quasi als Rückblick viele Fotos aus der zurückliegenden Zeit. Was gibt es Schöneres, als in alten Zeiten zu schwelgen und sich auf Bildern zu entdecken, wo das inzwischen silberne Haar noch lockig schwarz war. Plakate erinnerten an Veranstaltungen, als etwa der bekannte Gitarrist Gerald Weiser für 4 Mark in der Teestube auftrat.
Der Dank galt auch der Gemeinde, die bei der Veranstaltung „völlig freie Hand“ gelassen hatte, und so streifte Bürgermeister Huge auch gleich das ihm überreichte schwarze T-Shirt über. Christiane Bös stellte die Leitung des Chilli Out vor, wo neuerdings Julian Hermann Johannes Jacubasch und Alessia Imperiale unterstützt.
Möglich gemacht wurde das Event auch durch den Kulturkreis, der als Verein als Veranstalter auftreten konnte, und so nutzte der Vorsitzende Norbert Vetter die Gelegenheit, einmal Rock ansagen zu können.
Im Interview durch die Jugend wurden die Bands vorgestellt. Zunächst sorge die Akustikband JUMIFA für südliche Klänge. Julius Gotterbarm und Michele Zappone überzeugten nicht nur an den Gitarren, sondern auch stimmlich. Am Cojon war Drummer Johannes Bischoff einmal mehr für den Rhythmus zuständig. Entsprechend begeistert eingestimmt, wurde auch schon die nächste Band stürmisch begrüßt. Der Mann an den Tasten von GimmeFive Dr. B. Bertram Winkler erzählte von den musikalischen Wurzeln der Kultband, die durchaus auch in der Teestube zu finden sind. Frontman Carsten Dick war glücklicherweise trotz gerade überstandener Infektion auf den Punkt fit und heizte mit „Fortunate Son“ von CCR oder „Rocking all over the World“ sofort entsprechend ein. Nach 30 Jahren hat Bassist Hermann Rösch die Band verlassen und so ergänzte nun Claus Schmeisser Ulrich Haßfeld an der Leadgitarre. Bei Jens Bitterwolf spürt man ohnehin diese unbändige Energie am Schlagzeug, und immer wieder setzte Stefan Groß tolle Akzente am Saxofon. Ob „Turn the Page“ von Bob Seger, „Black Night“ oder „Here I go again“ von Whitesnake, GimmeFive bedeutet immer Hallenabriss. Genial „Shine on you crazy Diomonds“ und natürlich fehlte die ultimative Queen-Show nicht.
Nach 17 grandiosen Songs, die oft an gute Teestubenzeiten erinnerten, war das tobende Publilkum bestens auf die ultimative Partyband INFLAGRANTI eingestimmt, die ebenfalls ihre Roots in der Teestube hatte. Inzwischen hatten auch einige Nachzügler in die Halle gefunden, und auch Mütter und Söhne waren auf der Tanzfläche zu finden. Am Fotopoint des Chilli Out konnten neue Fotos für die Ewigkeit gemacht werden und gleich mit den alten Aufnahmen mitgenommen werden. Mit dem Kracher von Gala „Feed from Desire“ machten Frontman Sascha, Jürgen, Dominik, Udo und Michael gleich eine Ansage. Diesmal ohne Sängerin Lee gab es dennoch mit allem, was partytaugliche Musik zu bieten hat, ordentlich auf die Ohren. „Das wird die Wahnsinnsnacht, ich spür’s“, lockte Sascha die Fans immer mehr vor die Bühne, und in der Tat wurde die Nacht zum Tage.
Ein tolles Event, bei dem die alte und die neue Jugendarbeit toll zusammenwirkten. (cm)