Gottesdienste finden nur in Wart statt, Näheres entnehmen Sie bitte unserer Internetseitehttps://wart.lgv.org oder melden sich gerne telefonisch unter 07458/7799115 bei Fam. Breitling.
„Löcher stopfen“
Ein Mann besucht seinen alten Freund, der in einem etwas heruntergekommenen Häuschen wohnt. Auf dem Weg dorthin regnet es in Strömen und er kommt völlig durchnässt an. Als sein Freund ihm die Tür öffnet, schlüpft er schnell hinein. Doch drinnen muss er zu seinem Entsetzen feststellen, dass das Dach an mehreren Stellen undicht ist und es von der Decke tropft.
Der Neuankömmling fragt, was es mit dem undichten Dach und all den Eimern auf sich hat, die das Wasser auffangen. „Ach das“, antwortet der Gastgeber, „das merke ich kaum noch. Ich habe mich an den Regen gewöhnt.“ „Warum reparierst du nicht dein Dach? Ich helfe dir dabei“, schlägt der Mann vor. „Nein“, lehnt der Freund ab. „Bei Regen ist es gefährlich, auf das Dach zu steigen, und außerdem wird es bald dunkel“. Der Gast willigt ein. Am nächsten Tag werden sie von strahlendem Sonnenschein geweckt. Da sagt der Gast: „Komm, lieber Freund, lass uns frühstücken und dann reparieren wir die undichten Stellen. Darauf sein Freund: „Warum? Im Moment ist es nicht undicht."
Diese Geschichte ist eine bedauerliche Realität im Leben vieler Menschen, denen ich begegne. Manche „undichten Stellen“ werden aus Bequemlichkeit oder Angst so lange nicht angegangen, bis „Mann“ oder „Frau“ sich daran gewöhnt hat. Das können ganz banale Dinge sein, wie der Keller, der dringend entrümpelt werden müsste, um wieder Platz zu schaffen. Oder eine Reparaturarbeit im Haus, die sich schon seit Monaten hinzieht. Oder auch schwerwiegendere Baustellen, wie z. B. die Regelung des Nachlasses, die schon längst erledigt sein sollte, solange man noch kann. Der ungelöste Streit in der Familie oder Ehe, der sich schon seit Monaten oder gar Jahren hinzieht. Die Sucht, in der ich lebe, wo Hilfe von außen dringend nötig wäre und vieles mehr.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie fröhlich und aktiv in das Jahr 2025 gehen und mit der Kraft Gottes Ihre „offenen Löcher“ (falls es welche gibt) angehen. So wie uns schon die diesjährige Jahreslosung im Zusammenhang ermutigt: „Prüft aber alles, und nehmt nur an, was gut ist.“ (1. Thess. 5, 21)
Jörg Breitling