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Theater gegen die Sucht: Eine bewegende Reise ins Unbekannte

Auf eine „Reise ins Unbekannte“ hat eine Schauspielerin des Theaterprojektes „Die Wilde Bühne“ die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen...
Die Wilde Bühne brachte die Neuntklässler zum Nachdenken über Sucht.
Die Wilde Bühne brachte die Neuntklässler zum Nachdenken über Sucht.Foto: Zinzendorfschulen

Auf eine „Reise ins Unbekannte“ hat eine Schauspielerin des Theaterprojektes „Die Wilde Bühne“ die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen der Zinzendorfschulen mitgenommen. Im Rahmen der Suchtprävention luden die zuständigen Lehrerinnen die Darsteller ein, die ihre eigenen Erfahrungen im Rahmen eines Klassenzimmertheaters schilderten. So schlüpfte Renate in die Rolle der 65-jährigen Klara, einer heute klar strukturierten, gefragten Rednerin, die jedoch auf eine langjährige Drogenkarriere zurückblickt.

Als 14-Jährige hatte sie in der Tanzschule den ersten Kontakt zu Alkohol und Nikotin. Später, im Erwachsenenalter, kamen noch Opiate hinzu. Mit 17 ist sie nach dem dritten Sitzenbleiben von der Schule geflogen und wurde von ihrer Lehrerin mit hämischen Worten ins Ungewisse entlassen. Sie heiratete, bekam zwei Kinder, aber war mit ihrem Hausfrauenleben unglücklich. Mit einem nachgeholten Realschulabschluss ging sie nach Berlin, wo sie eine Ausbildung im medizinischen Bereich machte. Erst im Alter von 58 Jahren, als ihre Tochter in einer Suchtklinik behandelt wurde, kam ihr die Erkenntnis, dass sie selbst abhängig ist.

Inwieweit die von den Schülerinnen und Schülern mit Spannung verfolgte Geschichte über verschiedene Wendepunkte im Leben sich mit der eigenen Biografie der Darstellerin deckt, wurde vielleicht in der zweiten Hälfte der Doppelstunde erfragt. In jenem Teil waren die Jugendlichen mit der Schauspielerin unter sich, um offene Gespräche zu ermöglichen.

Das Konzept der Wilden Bühne sieht vor, dass die Darstellenden allesamt eine Abhängigkeit – sei es von Alkohol oder Drogen, Ess-Störungen, Spiel- oder Kaufsucht – überwunden haben. Das macht ihren Auftritt so authentisch und regt das junge Publikum dazu an, über das ihr eigenes Leben mitsamt seinen Entscheidungsfreiheiten oder Unfreiheiten nachzudenken.

An den Zinzendorfschulen ziehen sich die Präventionsveranstaltungen durch das gesamte Schuljahr. Jede Klassenstufe wird dort begleitet und informiert, wo alterstypische Gefahren lauern – sei es Nikotin, Sexualität im Internet, Alkohol, Cannabis oder der Umgang im Straßenverkehr für Führerscheinneulinge.

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Ausgabe 15/2025

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von Zinzendorfschulen
11.04.2025
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