Das konnte die Musikschule Mehrklang mit großer Freude und natürlich auch Stolz vor Ostern verkünden.
Als Schüler der damaligen Jugendmusikschule nahm seine Karriere bei der Lehrkraft Uli Holz ihren Anfang. Seine Mutter Elisabeth unterrichtet schon seit Jahrzehnten Querflöte an der Musikschule Mehrklang. Als Tilman Oberbeck 2018 sein Masterstudium Jazz-Kontrabass abschloss, gehörte er mit über 100 Auftritten jährlich bereits zu den gefragtesten Jazzmusikern der Stadt Hamburg, in die er nach dem Abitur 2011 zog. Parallel begann er, sich für die Stärkung der Jazzszene in der Hansestadt einzusetzen. Während seines Studiums spielte er im Bundesjazzorchester, absolvierte etliche internationale Masterclasses und flog regelmäßig in die Welthauptstadt des Jazz nach New York. Bis 2023 leitete er als 1. Vorsitzender die Jazz Federation, Hamburgs größten Jazzverein, und ist heute als künstlerischer Geschäftsführer für das hochwertige Programm in der Jazzhall zuständig.
In der hiesigen Jazzszene ist er bekannt, und für Konzerte in der alten Heimat brachte der Unteröwisheimer internationale Jazzgrößen wie Chris Cheek oder Jorge Rossey nach Bad Schönborn. So spielte er fast bei einem Zimmerkonzert im Saal der Musikschule, als sie noch im alten Rathaus untergebracht war, im Foyer der Michael-Ende-Schule und beim internationalen Kraichgau Jazzfestival im Sigelsaal.
Direkt am Dienstag fuhr Domenik Reiß, der am Ostersonntag in St. Lambertus noch als Ministrant das Kreuz in die Kirche trug, zum Vollstipendium für die Kompositionswerkstatt Schloss Weikersheim. Im Januar hatte Domenik Mediation für den Bundeswettbewerb „Jugend komponiert“ eingereicht und den Förderpreis erhalten, den er auch schon im Vorjahr gewann. Beim Landeswettbewerb war der 14-Jährige mit dem Stück „Modern Impressions“ Preisträger. Stolz ist man auch beim Musikverein Langenbrücken auf den Musiker Leonard Weinmann, der sich beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Renningen bei Stuttgart mit dem Marimbaphon 24 von 25 Punkten mit Weiterleitung zum Bundeswettbewerb erspielte. Schon mit 5 Jahren begann er seine Ausbildung am Schlagwerk, spielt im Musikverein Posaune und Bariton, aber war auch schon am Klavier und den Mallets zu hören. Selbst das Klavier und das Alphorn beherrscht der Vollblutmusiker und für den Bundeswettbewerb, der an Pfingsten in Wuppertal ausgetragen wird, sind die Daumen gedrückt.
Wer in Langenbrücken die Bad Schönborner Woche im Briefkasten hat, bekam sie vielleicht auch von einem Preisträger eingeworfen. Roman Malitskyi, der bis zu seinem 5. Lebensjahr mit seiner Familie in Langenbrücken lebte, erspielte sich schon mit 12 Jahren die volle Punktzahl beim Landeswettbewerb Jugend musiziert, aber der Pianist war noch zu jung, um am Bundeswettbewerb teilnehmen zu können. Stattdessen kehrte er mit einer Goldmedaille vom internationalen Musikwettwettbewerb „Làszlò Spezzaferri“ aus Verona zurück. In diesem Jahr war der inzwischen 14-Jährige Schüler der Klasse für Hochbegabte Leonid Schick, der inzwischen in Zeutern zu Hause ist, beim internationalen Musikwettbewerb „Franco Margola“ in Brescia, Italien, erfolgreich. Der Wettbewerb gilt als eine bedeutende Plattform für junge Talente im Bereich der klassischen Musik und zog in diesem Jahr Musizierende aus der ganzen Welt an. Kaum zu glauben, dass Roman auch noch erfolgreich Tischtennis in der Verbandsliga spielt. Im Tennisclub Bad Schönborn ist er ebenfalls aktiv, und so sorgte er bei der Jubiläumsmatinee anlässlich des 50-jährigen Bestehens mit seinem Bruder Egor für ein festliches musikalisches Rahmenprogramm am Klavier. Als Teilnehmer des Förderprogramms Amadé tritt er auch in Schlössern der Region auf. Roman beeindruckt nicht nur durch sein Können, sondern auch durch seine Disziplin. So ist es wirklich beeindruckend, dass er auch noch in der Jazzband des Leibniz-Gymnasiums musiziert und trotzdem noch Zeit findet, die Bad Schönborner Woche auszutragen.
„Kunst und Musik verursachen niemals Defizite. Musikalische und künstlerische Bildung sind essenzielle Bestandteile der Menschwerdung“, schreibt der Musiker Hagen Bleeck an Ostern. Beethovens Traum „Alle Menschen werden Brüder“ könne durch gemeinsames Musizieren ein Stück näher rücken. Dies gelinge aber nur, wenn diese internationale Sprache der Musik möglichst vielen jungen Menschen qualifiziert vermittelt werde – eine Sprache, die weltweit verstanden wird. (cm)